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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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 Chroniken
Delia Offline




Beiträge: 83

19.04.2012 00:25
Erinnerungen Delias Zitat · Antworten

2. Cermië 3016 DZ bis 20. Yavannië 3016 DZ

Der diesjährige Sommer war ziemlich warm. Minas Tiriths Mauern schenkten viel Schatten, doch viele Menschen strömten im Sommer in die Weiße Stadt, sodass der Aufenthalt für Delia dort unerträglich wurde. Deswegen versuchte sie sich nur in der großen Stadt aufzuhalten, wenn sie in Geldnot war oder ab und zu bei ihrer Mutter vorbeischauen wollte, ob es ihr auch gut ginge. Minas Tirith war schon immer Delias Heimat und sie fühlte sich mit ihrer Heimatstadt verbunden, denn dort wuchs sie immerhin auf und lernte so das Leben wie es ist. Doch außerhalb der Mauern erwartete sie eine ganz andere Welt: Ein wunderschönes Gondor, pure Natur, unberührte Wildnis und vor allem an Ruhe. Und das war der Grund, weshalb Delia fast den ganzen Sommer außerhalb von Minas Tirith verbrachte.

Das Leben in der Natur zeigte Delia ein anderes Leben, wanderte von Dorf zu Dorf und lernte neue Sitten kennen. Das Leben außerhalb Minas Tirith war doch anders, die Menschen waren auch irgendwie anders. Und sie hörte viele Geschichten über andere Wesen. Delia wollte schon immer einen echten Elben sehen, doch selten bis kaum war einer hier in der Gegend unterwegs. Sie konnte sich nie wirklich vorstellen, wie sie aussahen, wie sie handelten und sie wusste auch nie, ob sie den Menschen, die von ihnen erzählten, Glauben schenken sollte. Vielleicht erfanden sie sich auch etwas… Doch außerhalb Gondors Grenzen zu gehen, war für Delia nicht zu denken, viel zu viel Angst hatte sie davor, was sie dort erwarten würde. Außerdem wusste sie nicht mal wirklich, wo denn die Grenze des Reiches sei und ehrlich gesagt war sie auch nicht besonders weit von Minas Tirith entfernt, das glaubte sie zumindest.

Einst hatte Delia auch vor, ihren Vater aufzusuchen, doch mit der Suche kam sie nie weit. Von ihrer Tante erfuhr sie nur einst, dass er angeblich ein Waldläufer war beziehungsweise noch ist. Doch ob das stimmte? Delia wusste das nicht und sie wusste auch gar nicht, wo sie ihre Suche beginnen sollte. Ehrlich gesagt konnte man Waldläufer auch kaum finden, ihre Tarnung war zu gut, sie bekam Waldläufer nur ab und zu in Minas Tirith zu sehen.

Das Verhältnis zu ihrer Mutter verschlechterte sich auch immer mehr. Nicht nur, weil Delia ständig außer Haus war, sondern auch Delias Verweigerung, sich endlich mal zu einer richtigen Frau zu entwickeln und zu heiraten machte alles schlimmer. Delia konnte sich nicht vorstellen, als eine Hausfrau zu enden, Kinder zu gebären und den Rest ihres Lebens in einem kleinen Haus in Minas Tirith zu enden. Sie wollte selbst entscheiden, was mit ihr passieren sollte, außerdem war sie die Meinung, sie wäre noch zu jung für ein eheliches Leben. Sie wollte die Welt kennen lernen, auch wenn das ein gewagtes Vorhaben war, denn sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie groß die Welt überhaupt ist.

Eines Tages war sie in der Gegend des Dorfes Rondaria unterwegs und wollte eigentlich sich auf den Weg nach Minas Tirith wieder machen, da sie langsam schon in Geldnot war und nichts mehr zu essen hatte. Als sie sich etwas zu Essen „besorgen“ wollte, wurde sie von Soldaten Gondors aufgehalten, die sie während des Diebstahls entdeckten. Es stellte sich heraus, dass es zum Teil Boromirs Soldaten waren und mit solchen Menschen hatte Delia noch nie was zu tun. Lange weglaufen konnte sie nicht, ein junger Soldat namens Amyntas schnappte sie schnell. Doch eine Strafe war nicht in Sicht, anscheinend waren die Soldaten auf einer Art Mission. Einer von diesen war Erchirion, ein Prinz, der sich vor seinem Vater versteckte. Und dabei sollte Delia ihnen noch helfen, Erchirion zu decken! Bis heute weiß sie immer noch nicht richtig, was das ganze war, doch zum ersten Mal war irgendwie so ein „ernstes“ Abenteuer. Auch traf sie zum ersten Mal einen Fürsten, ganz von der Nähe, und das war schon mal was! Doch die Soldaten mussten auch wieder weiter und Delia wusste, dass es Zeit war, nach Minas Tirith zu gehen.

An jenem Tag machte sie eine weitere Bekanntschaft, nachdem Delia nach ein paar Stunden in Minas Tirith ankam. Sie lernte Estwyn aus Rohan und Númendil kennen, wobei das eine eher kurze und flüchtige Bekanntschaft war. Lange blieb sie bei den beiden nicht. Am Abend jedoch traf Delia wieder durch Zufall auf die Soldaten. Dabei wusste sie nicht, ob sie sich freuen sollte oder nicht, doch sie blieb mit ihnen im Gasthaus und unterhielt sich, bis sie nach Hause ging.

Delia hoffte, die Soldaten irgendwann wieder zu treffen, denn Delia wollte sie fragen, ob sie nicht in Kontakt mit den Waldläufern seien, doch das Schicksal wollte es, dass sie sich nicht mehr wieder sahen.

In den letzten Monaten erlebte Delia einiges, doch sie wusste, dass irgendwann es vorbei war, lange konnte sich nicht mehr so treiben lassen. Irgendetwas musste passieren, klar, sie konnte nicht in Minas Tirith bleiben, doch in der Gegend zu verweilen, war auch nicht das Beste, denn es würde sie immer in die Weiße Stadt führen. Durch Glück erfuhr sie, dass Heermeister und Soldaten sich nach Belfalas, nach Dol Amroth aufmachten. Das war ihre Chance! Sie musste sich irgendwie in das Schiff schleusen, irgendwie musste das klappen.

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»Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.«

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