Es dauerte ein paar Tage, bis sich Númendil wieder an das Leben in Minas Tirith gewöhnt hatte, doch er genoss es. Er traf nur wenige Menschen, die er kannte und ging allein durch die Straßen. Die Verhandlungen verfolgte er mit großen Interesse, jedoch war gerade die Verhandlung für den Haradan nicht öffentlich. Doch schien keine Hinrichtung geplant zu sein. Auch sah er die junge Frau nie wieder, mit der er auf der Stadtmauer gesessen hatte und Feuerwerkskörper untersucht hatte. Sie konnte ihm demnach auch nicht berichten, was mit dem Haradan geschah.
Wie immer, wenn er von einer Reise zurück kam, versuchte Númendil seine Reisetagebücher in eine geordnete Form zu bringen - und wie jedes Mal gab er dieses Vorhaben schon nach einer Woche wieder auf. Es war wirklich zum Verzweifeln. Doch er sehnte sich danach die Bücher mit Bildern zu versehen, um die Schönheit der anderen Länder deutlich zu machen. Allerdings waren seine eigenen Zeichenkünste dafür viel zu kläglich.
Eigentlich hatte der junge Mann erwartet, dass der Truchsess oder dessen Söhne ihn zu sich einluden, um Neuigkeiten zu erfahren, doch da dies nicht geschah, brach Númendil nach zwei Wochen in Minas Tirith schon wieder auf, um in seine Heimat zu reiten, die er schon lange nicht mehr besucht hatte: Edhellond, der ehemalige Elbenhafen in Belfalas. Er wurde mit offenen Armen von seinem Vater empfangen und sie sprachen über viele Dinge, auch wenn Tarcil liebend gern von seinen Sorgen in Belfalas berichtete und über die fremden Länder nichts wissen wollte.
Am Ende des Sommers kam eine Einladung des Fürstenhauses zu Tarcil: Man lud ihn und seine Frau zur Geburtstagsfeier der Fürstin von Dol Amroth ein. Númendil lachte darüber, denn er wusste, wie gern sich die Fürstin von Dol Amroth mit angesehenen und alteingesessenen Familien schmückte. Doch er verschluckte sich fast, als sein Vater ihm sagte, dass die Fürstin geschrieben hatte, dass Númendil unbedingt mit dabei sein sollte, denn sie hatte gehört, dass er seinen Vater besuchte.
Der junge Mann fragte sich, was die Fürstin wohl von ihm wollte. Eigentlich zog es ihn nicht auf solche Feste. Lieber saß er mit einfachen Menschen am Feuer. Doch sein Vater bestand darauf und nachdem er ihn so lange nicht gesehen hatte, konnte er diesem den Wunsch nicht abschlagen. So kam es, dass Númendil im Yavannië ebenfalls in Dol Amroth war.