2. Cermië 3016 DZ bis 20. Yavannië 3016 DZ

Der Fürst blieb noch zwei Wochen in Minas Tirith, bis die Heiler sich damit einverstanden erklärten, dass Erchirion die Reise nach Dol Amroth antrete. Der Fürst nutzte diese Zeit, um sich mit dem Truchsess auszusprechen, was dazu führte, dass die beiden Herren ihre Konflikte beilegten. Auch mit den beiden Heermeistern hatte der Fürst noch einiges zu besprechen. Unerfreulicher verliefern für den Fürsten die Gespräche mit seinem missratenen Sohn, der zunächst keinerlei Einsicht zeigte und alle anderen, nur nicht sich selbst für seine Lage verantwortlich machte.

Mitte Juli fuhren die Männer von Dol Amroth nach Hause. Nachdem der Fürst drei Wochen zuvor die Corsaren vor Tolfalas vertrieben hatte, war an der Küste alles ruhig. Nach einer ereignislosen Fahrt kamen nach einigen Tagen in Dol Amroth an. Der Fürst übergab Erchirion der Obhut der Heiler. Als Erchirion nach weiteren zwei Wochen wieder völlig gesund war, wurde er von seinem Vater zu seiner Überraschung (und zum Entsetzen seiner Mutter) zu vier Wochen Küchendienst verdonnert – als Strafe für "Respektlosigkeiten gegenüber seinem Vater und unwürdiges Verhalten zum Schaden des Ansehens des Hauses von Dol Amroth". Gleichzeitig ordnete der Fürst aber auch an, dass Erchirion sich wieder im Umgang mit Waffen über sollte, um sich auf seinen späteren Wiedereintritt ins Heer vorzubereiten.

Allerdings fand der Fürst bereits eine Woche später heraus, dass seine Strafmaßnahme von seiner Gemahlin sabotiert wurde, die dafür gesorgt hatte, dass jemand anders die Erchirion aufgetragenen Arbeiten erledigte. Nach einem heftigen Ehekrach zwischen Imrahil und Meleth gab der Fürst Erchirion eine andere Strafarbeit und machte ihn für drei Wochen zum persönlichen Diener von Elphir.

Imrahils Erstgeborener hatte Erchirion ohnehin verspottet, als er vom schändlichen Verhalten seines Bruders gehört hatte. Als dieser vorübergehend zu seinem Diener wurde, gab er ihm solche Aufgaben wie Stiefelputzen und Waffenreinigen. Allerdings achtete Elphir auch darauf, dass er Erchirion nicht schlechter behandelte als einen gewöhnlichen Diener, um keinen Ärger mit seiner Mutter zu bekommen. Letztlich war es für ihn eine Erleichterung, als die drei Wochen vorbei waren. Erchirion wurde anschließend ein Posten als Schreiber im Archiv zugewiesen.

Zwischen Imrahil und Meleth herrschte während des ganzen Augusts trotz der Sommerhitze eisige Stimmung. Erst als Erchirion Anfang September seine Strafarbeit beendet hatte, taute diese Stimmung etwas auf. Nachdem der Fürst ankündigte, zum bevorstehenden Geburtstag der Herrin eine große Feier zu veranstalten und dazu auch Einladungen nach Minas Tirith verschickte, waren die Eheleute wieder versöhnt.