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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

Die Geschichte wurde nach 10 Jahren beendet.
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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 478 mal aufgerufen
 29. Nárie 3016 DZ Minas Tirith
Beleg Offline




Beiträge: 2.503

25.10.2007 09:58
Schmiede und Stallungen Zitat · Antworten
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Arvellon Offline

Adliger des Südens


Beiträge: 455

05.08.2008 12:56
#2 RE: Schmiede und Stallungen - Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Früher Nachmittag Zitat · Antworten
Gasthaus zum fliegenden Adler

Arvellon betrat den Stall, in welchem er Beriolon untergebracht hatte. Bereits nach wneigen Schritten auf der Stallgasse trat ihm ein Stallbursche entgegen, den er anwies seinen Sattel und Zaum zu Beriolons Box zu bringen, während er selbst sich auf direktem Weg zu dem Fuchs begab.
Das Pferd schnaubte freudig, als es sienen herrn erblickte, zu lang war die zeit gewesen, welche er in der Box hatte verbringen müssen, doch wusste Arvellon genau, dass das Tier ihm selbst die längste Stallzeit nicht übel nahm, wenn es nur ordentlich gefüttert wurde und wenigstens alle zwei oder drei Tage frei von allem herumlaufen konnte.

Und genau dies hatte das Tier noch vorgestern vor den Toren der Stadt getan. Vielleicht nicht ganz freiwillig, doch war sich der Mann, der mittlerweile bei seinem Pferd stand, sicher, dass Beriolon ihn nicht hatte abwerfen wollen. Zumindest fast!

Arvellon trat nocheinmal auf die Stallgasse hinaus, um eine Bürste, welche irgendjemand achtlos hatte fallen lassen, aufzuheben und damit sein Pferd grob zu putzen.
»Weisst du, mein Guter, wir werdenab heute wieder reisen! Nicht so lang wie unsere letzten Wegenwaren vermutlich und bei weitem nicht so einsam, immerhin reist Bardos mit uns. Ein Adliger der Stadt, ich bin schon gespannt auf welchem teuren Pferd er reiten wird.«
Adlige hatten meistens schön verziertesSattel und Zaumzeug und die besten und schnellsten Pferde, zumindest dachten die meisten das. Er hatte sein Pferd nicht gekauft, im Gegenteil, er hatte es förmlich geschenkt bekommen, doch war sich Arvellon sicher, dass dieser Fuchs mehr Geld wert war, als jemals ein Mensch besessen hatte. Immerhin hatte das Pferd ihn gerettet, als er selbst sich bereits aufgegeben hatte, ihn geborgen, es hatte sogar das Kunststück fertig gebracht ihn nach Bruchtal zu bringen, wo die Elben den Fuchs getauft hatten, noch bevor der Dúnadan gewusst hatte, dass der Hengst ihn als seinen besitzer erwählt hatte.

Er erzählte dem Hengst noch einiges von dem, was in den letzten vierungszwanzig Stunden passiert war, von dem Bergmenschen und seiner Begegnung mit Adriana, Adanion und Elanor und nicht zu Letzt auch von dem jetzt Éofar heissenden Mädchn, welches die Nacht bei ihm verbracht hatte. Alles schien so unwirklich, als wäre es nicht geschehen, fast wie ein Traum, aus dem er einfach nicht aufwachen wollte.
Was Bardos' Schwester wohl für eine Person war? Der Adlige schien sie ja sehr zu lieben, gerade wenn man bedachte, dass er durch Gondor reiten wollte, um sie zu retten.

Zwischendurch kam der Stallbursche mit dem Sattelzeug heran und legte es auf die Boxentür, ehe er wieder verschwand, um scheinbar wichtigeren Aufgaben nachzugehen.
Mit geübten Handgriffen lag schließlich der Sattel auf dem Fuchs und das Gebiss in dessen Maul, während seine großen braunen Augen vertrauensvoll die Bewegungen seines Herrn verfolgten, der jetzt damit beschäftigt war alles so am Sattel zu befestigigen, dass es nicht verloren ging aber auch nicht beim Reiten störte. Dann band er sich sein Schwert und seinen Dolch um, führte das Pferd aus der Box, schwang sich in den Sattel und verließ leise summend den Hof.

Straßen und Wege in Minas Tirith, Weg vorm Tor innerhalb Minas'

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O Elbereth! Gilthoniel!
We still remember, we who dwell
In this far land beneath the trees,
The starlight on the Western Seas

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

25.10.2008 11:15
#3 Schmiede und Stallungen — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Valanya, 26 Nárië 3016 DZ

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

13.12.2008 11:49
#4 RE: Schmiede und Stallungen — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten
Unterkünfte

Auf dem Weg in die Stallungen

Von den Unterkünften waren die Stallungen nicht weit entfernt. Beide Gebäude waren im sechsten Stadtring, sodass Earendil nicht einmal eines der sieben Stadttore durchschreiten musste und daher zügig und problemlos zum erstrebten Ziel gelangte. Relativ ungesehen von neugierigen Blicken konnte der Elb die Strecke zurücklegen, zwar war es nicht mehr früh am Morgen, doch war die Anzahl der Menschen auf den Straßen noch verhältnismäßig gering, was ihm auch ganz recht war.

›Obgleich diese Stadt scheinbar nie schläft und immer Leute auf den Straßen anzufinden sind ist es für den Moment ungewohnt leer! Nur diese Gruppe sich unterhaltender Leute dort drüben ist nennenswert ... Ach, wie mich dünkt sind dies sogar die Leute, welche gestern in der Taverne anwesend waren ... Was für ein Zufall! ... Doch nun weiter, Telperion wartet! ‹

In den Stallungen

Zielsicher betrat Earendil, als er angekommen war die Stallungen. Der Stallbursche, welcher am Vortag das Pferd hatte laufen lassen war Heute nicht anwesend, ein anderer Mann kümmmerte sich um die Pferde. Viele Tiere standen freilich nicht in den Boxen, schließlich war Minas Tirith kein geeigneter Ort für Pferde. Lediglich einigen Soldaten und Boten war es vorbehalten ihre Pferde in der Stadt zu halten. Zumindes glaubte Earendil das, für Gäste gab es seiner Meinung nach aber Ausnahmen.

Sofort, als er den Elben gesehen hatte, machte sich der Stallbursche daran diesen zu Telperion zu führen und holte das Pferd aus der Box. Er wusste bereits, dass Earendil die Stadt verlassen wollte, zuvor wurde ihm dies schon mitgeteilt.

»Wie ich sehe, wurde das Pferd gut behandelt ... Habt Dank dafür ...«

Der Stallbursche berichtete über die Fütterung und die gute Pflege welche Telperion genossen hatte und widmete sich dann, als die Box wieder frei war des ausmistens derselben. Earendil sattelte das Pferd unterdessen und stieg schließlich auf. Er verabschiede sich und ritt von dannen.

Im Schritttempo kehrte er zu den Unterkünften zurück, er musste seine bereits einsortierten und verstauten Besitztümer abholen.

Unterkünfte
Beleg Offline




Beiträge: 2.503

28.06.2009 01:26
#5 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten


Isilya, 29 Nárië 3016 DZ

Berên Offline




Beiträge: 162

18.10.2009 10:07
#6 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Einstiegspost

Mit dem Ärmel wischte sich Berên den Schweiß vom Gesicht und stütze sich auf die Mistgabel. Innerlich verfluchte er die zwei Stallburschen, die heute nicht zum Dienst erschienen waren.
Der Bote, den er deshalb zu ihnen geschickt hatte, war mit der Nachricht zurückgekommen, dass diese an einer Magen-Krankheit litten und unmöglich zur Arbeit kommen konnten.
Berên hatte so seine Vermutungen, was den Zweien auf den Magen geschlagen hatte, da er sie selbst gestern Abend noch in die Kneipe hatte gehen sehen - zusammen.
So blieb nichts anderes, als die Arbeit aufzuteilen, die sonst liegen blieb.

Er grummelte und beschloss, Mittagspause zu machen. Sanft klopfte er dem braunen Hengst auf die Kruppe, der dann in seine Box zurückdurfte und stellte die Mistgabel beiseite.

Mit dem Arm winkte er einem anderem Burschen, dass er sich zum Essen begab, und dieser nickte. Er würde bescheid geben, wenn es jemand wissen wollte.

Berên verließ den Stall und genoss einen Moment die warmen Sonnenstrahlen, die ihm ins Gesicht fielen. Gerade wollte er den Hof verlassen, weil er beschlossen hatte, bei Gondwen in den Häusern der Heilung vorbeizuschauen, als ein Bote hereinkam. Wie es üblich war, hatte er es eilig und verlangte ein Pferd.

»Nehmt den Braunen in der linken Box,«« befahl ihm Berên. »Er ist seit Tagen schon nicht ausgelastet und wartet auf einen langen Ritt.«
Der Bote nickte und ging in den Stall, um sich das Pferd satteln zu lassen.

Auf dem Weg zu den Häusern der Heilung, die in unmittelbarer Nähe lagen, beschloss Berên außerdem, sich nach einem Treffen mit Gondwen nicht wie in den letzten Tagen abwimmeln zu lassen, wenn er seinen Freund Hador besuchen wollte. Immer wurde ihm mitgeteilt, dass er keinen Besuch wünsche, doch Berên war heute entschlossen, ihn zu sehen.
Seit Tagen ließ er sich auf dem Laufenden halten, wie es Hador ging, nun wollte er sich selbst ein Bild machen.

Als er in den Heilungshäusern ankam und nach Gondwen fragte, wies man ihn in Richtung Speisesaal, dort hin gehend wollte man sie gesehen haben.

›Typisch, ‹
dachte Berên. ›Wir essen so oft zusammen, dass wir schon zur selben Zeit Hunger haben. ‹

Dann ging er die letzten Schritte und öffnete die Tür zum Speisesaal, von dem ihm wohlige Gerüche entgegenströmte.

tbc: Speisesaal in den Häusern der Heilung

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Erchirion Offline

Prinz von Dol Amroth


Beiträge: 1.729

12.12.2009 00:42
#7 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

cf: Badehaus zum dampfenden Drachen

Erchirion hatte das Badehaus zum dampfenden Drachen verlassen und sich direkt auf den Weg zu den Stallungen im sechsten Ring gemacht. Schon länger war er nicht mehr dort gewesen und für gewöhnlich hatte er auch keinen Anlass hierzu. Doch Berên hatte von einem Pferd erzählt, welches nun seine Neugier geweckt hatte.

Der junge Mann war müde, nun auch durch das warme Bad bedingt, und wusste, dass er eigentlich ein wenig schlafen sollte, so wie Arassuil es ihm aufgetragen hatte. Doch man wurde nicht gesund, wenn man sich der Schwäche hingab. Man musste raus, wieder unter Menschen und langsam wieder den Alltag beginnen lassen. Erchirions Ziel war die Erlaubnis nach Dol Amroth zu reisen und dies so schnell wie möglich.

Die Tür des Stalls stand offen und Erchirion betrat das Gebäude. Ein typische Duft von Pferden und Heu drang ihm in die Nase. Der Prinz hörte das Schnauben mehrerer Pferde und lief den geräumigen Gang, welcher zwischen den einzelnen Boxen lag hindurch. An den einzelnen Türen hingen Schilder, auf denen der Name der einzelnen Tiere stand. Er hätte vielleicht fragen sollen wie der Hengst hieß.

In der letzten, hintersten Box fand er schließlich ein stattliches Pferd mit wachen Augen, welches am Boden scharrte. Um ihn herum hielten sich keine Stuten auf und Erchirion nahm an, dass es sich um den besagten Hengst handelte. Zumindest erkannte er ihn aus Berêns Erzählung wieder. Das Tier schnaubte, als sich Erchirion seiner geräumigen Box näherte. „Na du?“ fragte Erchirion und musterte das Pferd. „Bist ja ein schöner Kerl.“ Er war kräftig, muskulös und seine Ohren spitzten sich interessiert in Erchirions Richtung.

Erchirion schnappte sich einen Apfel, welcher in einem Eimer mit Obst auf dem Gang lang. Mit diesen bewaffnet öffnete er das Scharnier der Boxentür und ließ diese aufgleiten. „Ich will mir dich nur ansehen“, meinte er ruhig, während er die Box betrat und auf das Pferd zuging. Der Hengst schnaubte erneut und war den Kopf zurück. „Einen Apfel?“ Erchirion hielt dem Tier mit ausgestreckter Hand das Obst hin. Der Hengst zögerte, ging dann aber doch einen Schritt auf den Prinzen zu und schnubberte an dessen Hand, bevor er sich den Apfel nahm.

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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...


'Erchirion'

Berên Offline




Beiträge: 162

15.12.2009 04:50
#8 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

cf: Badehaus "Zum dampenden Drachen"

Nachdem Berên Hador verlassen hatte - der hoffentlich seinen Weg in die Heilungshäuser sicher und in aller Stille finden würde - war er auf dem Weg zurück zu den Stallungen.

Er ließ pfeifend den Eingang zum großen Stall rechtsseitig liegen und ging in ein kleines Nebengebäude, wo er lebte. Mit Schwung, zwei Stufen auf einmal nehmend, stieg er die Stufen hinauf und betrat seinen großen Wohnraum. Es mangelte ihm zwar an einer weiblichen Hand, und vielleicht auch ein wenig an Ordnung, nicht jedoch nach Gemütlichkeit.

Drei große Sattel mit Satteltaschen lagen in der Nähe des Kamins und verströmten einen ledrigen Geruch, vermischt mit dem Geruch des Öls, mit dem sie eingerieben waren.
In der Nähe des Eingangs lag der alte Hund, der zu den Stallungen gehörte und schlief auf einem großen Fell.

Berên kraulte ihn hinter dem Ohren und ließ sich dann auf einen breiten Ledersessel fallen, nahm sich einen metallenen Becher vom Tisch und trank einen großen Schluck.
Dabei dachte er an Hador und seine Geschichte und schmunzelte.
Er war sich sicher, den richtigen Rat gegeben zu haben. Mit Emilia würde er gut beraten sein. Berên selbst gedachte, seiner auserkorenen Lieblingsflamme einen zweiten Besuch abzustatten. Die Schwarzhaarige und er hatten bei seinem letzten Besuch überraschend viel Vergnügen aneinander gehabt, und Berên war nicht willens, auf ein erneutes Erlebnis dieser Art zu verzichten.

Anschließend erhob er sich und verließ den Wohnraum. Durch eine kleine, unauffällige Seitentür gelangte er ohne Umwege direkt in den großen Hauptstall. Die letzten Sonnenstrahlen ließen das herumfliegende Heu golden glänzen und die Pferde verbreiteten einen ihm wohlvertrauten Geruch.
Als er sich umsah, schauten ihm mehrere bekannte Pferdeköpfe entgegen, die schnaubten. Sie warteten auf einige Leckerbissen, die um diese Zeit ausgeteilt wurden. Berên konnte den Eimer, der Äpfel enthielt, am hinteren Ende der Boxen stehen sehen.

Wen er nicht sah, war der dazugehörige Stallbursche. Er runzelte die Stirn und trat näher, dann erblickte er in der Box des großen Hengstes eine hochgewachsenen Gestalt, die er deutlich als Fremden erkannte.

»Soviel ich weiß, ich der Hengst heute schon verpflegt worden«, sprach er unfreundlich, als er näher trat. Fremde Gestalten in seinen Stallungen konnte er auf den Tod nicht ausstehen. »Also, raus aus der Box, Mann!«

Langsam, um das Pferd nicht zu erschrecken, zog der die Boxentür auf und blieb dann verdutzt stehen, als er den Prinzen im Zwilicht erkannte.

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Erchirion Offline

Prinz von Dol Amroth


Beiträge: 1.729

16.12.2009 11:38
#9 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Der Hengst wirkte etwas nervös. Aber vielleicht reagierte er auch nur auf Fremde so. Auch war er kopfscheu, was Erchirion feststellte, als er ihm über die Nüstern streicheln wollte. Denn da warf er den Kopf zurück und wich einen Schritt zur Seite. Nun, vielleicht lag auch dies nur an Erchirions ungewohnten Geruch.

Erchirion nahm die Schritte, welche durch den Stall halten, gar nicht wahr. Erst als er Berêns Stimme vernahm, sah der Prinz auf. Sie klangen nicht gerade freundlich, eher drohend. Als die Boxentür geöffnet wurde, drehte sich Erchirion zu jener um und blickte in Berêns überraschtes Gesicht. Mit dem Prinzen hatte der 'Stallbursche' wohl nicht gerechnet.

"Ich wollte mir das Prachtstück nur einmal ansehen", bemerkte Erchirion und wartete nun auf die Entschuldigung Seiten Berêns, welche zwangsläufig folgen musste.

Der Hengst hatte die Ablenkung genutzt und hatte plötzlich einen Zipfel von Erchirion weißer Armschlinge im Maul. das Pferd zog daran und Erchirion tat es ihm gleich, indem er an der Schlinge, in welcher der Arm ruhte, welchen er wegen der Schulter nicht belasten durfte, zerrte.
"Ein wenig frech der Gute", meinte er dabei beiläufig zu Berên. "Aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein."

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'Erchirion'

Berên Offline




Beiträge: 162

17.12.2009 01:48
#10 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

»Nun, und ich wollte nur mal sehen, wer das als Fremder in meinem Stall sein Unwesen treibt, «antwortete Berên und hielt dann das Gatter weit auf, damit der Prinz heraustrat.

Sich bei ihm zu entschuldigen, weil er ihn unfreundlich angefahren hatte, viel ihm garnicht ein. Er fühlte sich als Meister über diesen Stall in der Verantwortung, sich um die Pferde und alle Angestellten zu kümmern, auch wenn Fremde dabei vertrieben werden mussten. Und das Verhalten des Prinzen fand er mehr als ungebührlich, fast so, als wäre der Prinz in Berêns eigenes Heim - was der Stall ja fast war - ungebeten eingetreten.

»Es stimmt, er ist etwas frech, der Große,« meinte er dann, als der Hengst den Verband wieder losgelassen hatte.
Dann strich er dem großen Hengt zärtlich über die Nase, ohne, dass der Hengst scheute.

»Aber er stammt aus einer edlen Linie und hat einen mutigen Charakter. Nun könnt Ihr ja im Augenblick wohl nicht ausreiten, Herr, und vor eine Kutsche spanne ich ihn nicht, aber vielleicht wollt ihr mal einen Ausritt mit ihm versuchen, wenn es Euch wieder besser geht?«

Wieder verdeutlichte er dem Prinzen mit seiner Körpersprache, dass dieser aus der Box heraustreten solle.
»Wollen wir nicht auf ein kühles Bier in meine Stube gehen? Ich habe die Unterlagen über seine Abstammung dort, falls Ihr sie Euch mal ansehen wollt.«

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Erchirion Offline

Prinz von Dol Amroth


Beiträge: 1.729

19.12.2009 01:41
#11 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Der Hengst hatte Erchirion den Gefallen getan und die Armschlinge losgelassen. Sie hatte nun ein kleines Loch, aber nichts, was ihrem Nutzen schaden würde. „Ja, ich würde ihn gerne probe reiten. Sobald ich die Erlaubnis dafür habe, werde ich auf Euch zugehen“, versicherter Erchirion. „Versprecht mir, dass Ihr Ihn solange nicht anderweitig verkauft“, bat er daraufhin Berên noch.

Der Stallmeister hatte die Boxentür mittlerweile weiter geöffnet und zeigte Erchirion an, dass dieser die Box verlassen sollte. Dies tat der Prinz nun auch, aber nicht ohne vorher noch einmal einen Blick auf den großen Rotfuchs zu werfen.

„Danke für die Einladung. Ich nehme sie gerne an. Wie ist eigentlich sein Name? Und stammt er aus Rohan?“ fragte Erchirion, während er Berên in dessen Stube folgte. Ein warmer Kamin, mal kurz irgendwo hinsetzen, das war es, was Erchirion, welcher mittlerweile ziemlich müde geworden war, jetzt brauchte. Und zu einem kühlen Bier würde der Prinz auch nicht nein sagen.

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'Erchirion'

Berên Offline




Beiträge: 162

19.12.2009 03:42
#12 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Berên hatte den Prinzen auf den guten Ledersessel geleitet und selber Platz genommen. Der Kamin brannte und verbreitete eine unglaubliche Hitze, die zusätzlich zum heißen Tag für heftige Schweißausbrüche bei Berên sorgte.

Der Prinz muss den Verstand verloren haben, dachte er und ärgerte sich, weil er gerade erst frisch aus dem Badehaus kam und nun bereits wieder schwitzte.
Dann fiel ihm ein, dass Kranke oft froren, obwohl es nicht kalt war. Es musste der schwache Kreislauf sein. Und wenn der Prinz heizen wollte, würde er nicht derjenige sein, der ihn daran hinderte.

Als sogar der alte Hund aufstand und den heißen Raum verließ, überlegte Berên, dass er das Gespräch nun baldigst beenden sollte. Eigentlich hatte ihm der Prinz schon mehr Zeit gestohlen, als er hatte. Er musste sich noch für das Fest zurechtmachen - Hador würde wohl bald vorbeikommen - und dem Stallburschen die Ohren langziehen, der seine Aufgaben vernachlässigt hatte.

Mit einem Blick nach draußen erkannte er, dass es bereits früher Abend geworden war über die Zeit im Badehaus und im Stall.
Er musterte den Prinzen, der sich die Stammtafel des Hengstes ansah. Berên hatte ihm schon erklärt, dass nicht Falbirion - der Hengst - , sondern dessen Großvater aus einer rohirrischen Zucht stammte. Natürlich würde er ihn nicht verkaufen, solange der Prinz Interesse hatte.

Er überlegte, ob er den Prinzen zur Feier heute Abend einladen sollte und entschied sich dann dafür.

»Herr«, hub er an, h»eute Abend findet unten auf den Feldern vor den Stadt ein Fest des fahrendes Volkes statt. Ich bin bald mit einem Freund hier verabredet und muss mit noch fertigmachen und den Rest meiner Aufgaben für heute erledigen. Es wäre uns eine Freude, falls Ihr uns nachher dort treffen wollt.«

Dabei erhob er sich und öffnete unauffällig ein Fenster, um einen Luftzug hereinzulassen. Hoffentlich würde der Prinz sich jetzt verabschieden, dann würde er den Kamin ablöschen und sich nocheinmal waschen gehen.

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Erchirion Offline

Prinz von Dol Amroth


Beiträge: 1.729

19.12.2009 08:20
#13 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Nun, nachdem sich Erchirion auf einen bequem Ledersessel gesetzt hatte, schürte Berên wirklich den Kamin an, nachdem der Prinz ihn darum gebeten hatte. Eigentlich war dies im Hochsommer nicht üblich. Aber Erchirion war es schweine-kalt und nahm er die wirklichen Temperaturen, welche herrschten überhaupt nicht wahr.

Der Stallmeister hatte ihm eine kleine Mappe gereicht, worin Erchirion die Papiere des Hengstes fand. Er hieß Falbirion, war junge sechs Jahre alt und stammte wirklich aus seiner guten Zuchtlinie. Sehr viel verstand der Prinz nicht von der Zucht, aber man schnappte halt das ein oder auf im Laufe des Lebens. Mit einem Stockmaß von 1,85 Meter war er wirklich ein großes, stattliches Pferd.

„Liest sich alles sehr gut“, meinte Erchirion und nahm das Bier, welches ihm Berên reichte, entgegen. Nun sprach ihn der Mann, welcher zu schwitzen schien, direkt auf seinen weiteren Tagesablauf an. Ein Fest würde stattfinden, vor den Mauern der Stadt. Und er würde sich sogar freuen Erchirion dort zu treffen.

Der Prinz war hin und her gerissen. Gerne würde er wieder ein wenig unter Leute kommen und das Spektakel hörte sich wirklich spaßig an. Aber es war ein sehr, sehr weiter Weg bis hinunter zum letzten großen Tor. Er würde alle Stadtringe durchqueren müssen. Und im Moment fühlte sich der Prinz nicht wirklich dazu in der Lage.

Da der Stallmeister ihn noch nicht zum Gehen aufgefordert hatte, sondern nur sagte, dass er sich fertig machen müsste, ging der Prinz noch nicht. „Lasst Euch nicht abhalten. Ich sehe mir noch ein bisschen die Dokumente an. Aber ... könntet Ihr bitte noch ein wenig Holz nachlegen? Ein bisschen 'mehr' Holz?“

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'Erchirion'

Berên Offline




Beiträge: 162

20.12.2009 05:46
#14 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Berên warf einen scharfen Blick auf den Prinzen, der immer noch blass war und offensichtlich sehr fror.

»Sicher«, Herr, antwortete er und legte einige Kiefernholzscheite nach, die schnell brannten und gute Wärme abgaben. Der Schweiß lief ihm dabei vom Gesicht, und er wischte sie mit dem Arm weg.

Dann griff er nach einer Decke, die in der Nähe des Kamins lag und im Sommer ein langweiliges Dasein fristete und reichte sie dem Prinzen.

»Ihr seht nicht gesund aus, Herr, wenn ich das sagen darf. Soll ich die Heiler holen lassen? Oder eine Sänfte, die Euch zurück in die Heilungshäuser bringt?«
Als der Prinz den Kopf schüttelte und nochmal auf die Papiere des Pferdes wies, nickte Berên.

»Ich bin in den Räumen nebenan, Herr. Wenn Ihr Euch doch noch entscheidet, die Heiler rufen zu lassen, so ruft nur nach mir. «
Dann verließ er den großen Wohnraum, eilig, um aus der Bullenhitze zu kommen, und trat dann in seine Schlafstube.
Dort stand eine große Keramikschüssel von kalten Wassers und Berên riss sich das Hemd vom Leib und wusch sich eilig, froh über das kalte, frische Wasser. Selbst seine Haare tauschte er ein, weil er so geschwitzt hatte und rubbelte sie mit dem Handtuch neben der Schüssel trocken.

Danach suchte er sich eine Tunika heraus, die er heute Abend tragen wollte, und summte dabei ein fröhliches Lied vor sich hin. Er entschied sich für eine dunkelblaube Tunika, die helle Stickereien am Kragen und an den Handgelenken hatte. Dazu griff er nach seinem schmalen Ledergürtel, der ihm gut stand und an den er mit geübter Hand diverse Kleinigkeiten hängte.

»Trinkhorn, Geldkatze, Tasche....und den Dolch«, zählte er leise auf und griff dann auch nach seinem Dolch. Das fahrende Volk war zwar für Amusement bekannt, aber auch für seine langen Finger. Und für schlimmeres, deshalb wollte er nicht ohne Waffe gehen.

Seine Haare frisierte er zu einem Pferdeschwanz, seine übliche Frisur, die stets praktisch war und sich doch nach wenigen Momenten in ein charmantes Durcheinander aus losen Haarsträhnen verwandelte, weil Berên unbewusst mit den Händen hindurchfuhr.

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Erchirion Offline

Prinz von Dol Amroth


Beiträge: 1.729

20.12.2009 09:53
#15 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Es wurde ein wenig wärmer, als Berên neue Holzscheide auflegte. „Habt Dank!“ sprach Erchirion ihn an und griff nach der Decke, welche der Stallmeister ihm reichte. Eigentlich war es für einen Gast nicht üblich sich in eine Decke einzuwickeln, doch was konnte Erchirion dafür, dass es der Mann scheinbar versäumt hatte hier richtig vor zu heizen. Dass es Ende Juni und damit Hochsommer war, so weit dachte der Prinz momentan gar nicht.

Erchirion sah auf, als Berên ihn auf seinen Gesundheitszustand ansprach. Dann schüttelte er den Kopf. Nein, der Mann durfte auf keinen Fall einen Heiler hier her holen. Denn dann wäre Erchirion Ärger gewiss. Schließlich hatte Handir ihm für den Rest des Tages Bettruhe verordnet gehabt. Vielleicht hätte sich der Prinz daran halten sollen. Aber nun musste er dann erstmal sehen, wie er sich heimlich wieder auf sein Zimmer schlich. Am besten wieder durch den Garten, dachte Erchirion.

Aber jetzt wollte sich der junge Mann erst noch ein wenig ausruhen. Als Berên das Zimmer verlassen hatte, stand Erchirion auf und schlang sich die warme Wolldecke um den Körper. Schließlich fiel sein Blick auf ein Sofa, welches bequemer aussah als der Sessel, auf welchem er gerade saß. Deshalb führten ihn seine Beine automatisch dort hin.

Er würde sie ja hier einfach mal zwei Minuten ausruhen können, dachte Erchirion und legte sich hin. Nach zwei Minuten würde er sich verabschieden und gehen, damit Berên zu seinem Treffen konnte. Doch als er lag, merkte Erchirion wie müde er eigentlich war. Natürlich tat man so etwas als Gast nicht, aber der Kreislauf des Prinzen war gerade irgendwo ganz unten im Keller.

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'Erchirion'

Berên Offline




Beiträge: 162

20.12.2009 10:21
#16 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Fertig angekleidet verließ Berên seinen Schlafraum und kehrte zum Prinzen zurück.

»Herr, habt Ihr Euch wegen dem Fest entschie...« - er brach ab, als er sah, dass Erchirion sich auf sein Sofa gebettet hatte und eingeschlafen war. Berên schüttelte lächelnd den Kopf.
Das Verhalten des Prinzen war eindeutig auf dessen angeschlagenen Gesundheitszustand zurückzuführen. Sonst hätte sich eine Persönlichkeit seines Ranges wohl kaum eine solche Blöße erlaubt.

Berên verließ leise den Raum, nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Feuer langsam niederbrannte und nicht ausufern konnte.
Er überquerte pfeifend die kurze Distanz zum Stall, wo zwar immer noch der Eimer mit den leckeren Äpfeln stand, aber immer noch kein Stallbursche in Sicht war. Mit zusammengekniffenen Lippen begab sich Berên auf die Suche nach dem zuständigen Jungen.

Die Gärten der Stallungen waren menschleer, nur ein paar Pferde grasten in den angelegten Bezirken. Auch im Futterhaus und im Getreidespeicher war niemand. Als Berên, mittlerweile recht kurz angebunden, in die Wohnungen der Pferdeburschen eintrat, verstummten dort die Gespräche und das Kartenspiel.
Als er sich nach dem verschwundenen Jungen erkundigte, bekannte einer der anderen, dass er ihn vor geraumer Zeit auf dem Abort hatte verschwinden sehen. Berên sandte ihn hin, um nach dem rechten zu sehen und schickte einen weiteren, um die Äpfel an die Pferde zu verteilen.

Der erste Bote kam zurück und berichtete, dass es wohl eine Magenverstimmung sei, die den Stallburschen auf dem Klohäuschen fesselte.

Berên überlegte und sandte dann nach einem Heiler. Wenn es nur der Magen war, würde dem Jungen ein guter Tee helfen, wenn es jedoch eine ansteckende Krankheit war, griff diese schnell auf die Pferde über. Dies konnte sich Berên nicht leisten.
Außerdem konnten die Heiler - falls der Prinz dann wach war und dies wünschte - auch gleich nach diesem sehen. Es erschien Berên dringend nötig nach dessen Anblick.

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Erchirion Offline

Prinz von Dol Amroth


Beiträge: 1.729

22.12.2009 08:14
#17 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Erschrocken fuhr Erchirion aus dem kurzen Schlaf vor. Verd … War er wirklich eingeschlafen? Er wollte sich doch nur zwei Minuten ausruhen. Von Berên war keine Spur zu sehen. Entweder machte er sich noch für den Abend zurecht oder hatte das Gebäude bereits verlassen. Aber er würde doch sicher nicht gehen und einen Fremden hier in seiner Wohnung zurück lassen.

Der Prinz brachte sich in eine sitzende Stellung und wühlte sich aus der warmen Decke. Er ließ diese auf dem Sofa liegen und stand auf. Er musste nun wirklich gehen. Erchirion ärgerte sich wirklich sehr über sein eigenes Verhalten.

Mit etwas unsicheren Schritten ging er auf die Tür zu, welche nach der Eingangstür des Gebäudes aussah. Vorhin war er ja zusammen mit dem Stallmeister direkt aus den Stallungen hierher gekommen.

Gerade als Erchirion den Türgriff betätigte, kam Berên aus den Stallungen zurück. Dann hatte er den Prinz also wirklich schlafen sehen und es nicht für nötig befunden ihn zu wecken.

„Ähm … ich gehe nun. Danke für die Gastfreundschaft und das Bier.“ Erchirion ließ seinen müden Blick durch den Raum schweifen und entdeckte das Getränk auf einem Schemel neben dem Ledersessel. Er hatte nur zwei kleine Schlücke davon zu sich genommen. „Und ja, einen schönen Abend wünsche ich Euch.“

tbc: Straße und Wege in Minas Tirith

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'Erchirion'

Berên Offline




Beiträge: 162

23.12.2009 01:45
#18 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Berên war überrascht, als der Prinz ihm entgegenkam. Er hatte ausgesehen, als würde er noch Stunden schlafen.

»Ich danke Euch, Herr. Ich hoffe, Ihr hat Euch ein wenig erholen können.«

Berên deutete eine Verbeugung an und geleitete den Prinzen zum Eingang der großen Stallungen.

»Ich wünsche Euch einen guten Heimweg, und es würde mich wirklich freuen, wenn wir uns heute Abend auf dem Fest sehen werden.«

Der Prinz nickte ihm zu und verließ dann die Stallungen. Berên sah ihm nach und kniff die Augen zusammen.

›Er sieht nicht gut aus‹, dachte er. ›Hoffentlich kommt er schnell in sein Bett. ‹

Mit den Fingern im Mund pfiff er nach einem Stallburschen, und prompt kam ein Junge aus einem der zahlreichen Nebengebäude geschossen. Berên winkte ihn heran und zeigte auf den Prinzen, der noch zu sehen war.

»Folge dem Mann, er ist mein Gast gewesen und gesundheitlich nicht auf der Höhe. Er ist auf dem Weg zu den Häusern der Heilung, geh ihm hinterher - unauffällig - und sieh zu, dass er auch gut dort ankommt. Falls er zusammenbrechen sollte, lauf schnell und hole in den Heilungshäusern Hilfe. Verstanden?«

Der Junge nickte und lief los. Berên beobachtete, wie er sich gut zwanzig Schritte hinter Erchirion in die Menge der Leute einreihte, dann verschwanden sie hinter einer Biegung.
Berên atmete auf. Mehr konnte er für den Prinzen nicht tun. Die Mistgabel, die nun er in der Hand hielt, stellte er an ihren Platz im Geräteschuppen und beriet sich dann mit dem Heiler, der für den Stallburschen mit den Magenproblemen gekommen war. Er empfahl einen Tee und Bettruhe. Berên nahm den Tee, ließ ihn aufbrühen und sprach mit den Stallburschen, damit die Aufgabenverteilung entsprechend angepasst wurde. Dann wünschte er denen, die heute Abend frei hatten, ein schönes Fest unten auf den Feldern. Die jungen Männer grinsten und die Jungen bekamen glänzende Augen, als sie an das Fest dachten. Sicherlich würde Berên morgen auf den ein oder anderen verzichten müssen, der es heute Abend mit dem Wein übertrieb.

Dann ging er in sein Haus, löschte den Kamin, riss die Fenster auf, fütterte den alten Hund und goss sich noch ein Glas Wein ein, während er auf Hador und Gondwen wartete.

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Berên Offline




Beiträge: 162

30.12.2009 05:55
#19 Schmiede und Stallungen — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Die Minuten vergingen, doch von Hador und Gondwen war immer noch nichts zu sehen.

Berên hatte mittlerweile auf seiner Bank vor den Stallungen Platz genommen, von wo er die Straße sehen konnte. Als Londor, sein Stallbursche zurückkam und ohne Worte und in Windeseile an ihm vorbeilief, kniff Berên die Augen zusammen.

›Da ist doch was im Busch‹, dachte er und schickte mit einem Kopfnicken einen zweiten Burschen hinter Londor her, der mit seiner Arbeit innegehalten hatte und Londor nachsah.

Wenige Minuten später kam der Junge zurück und berichtete von dem Zwischenfall mit Londor und dem Prinzen.
Berên gab ihm einige tröstende Worte für Londor mit und beschloss, dem Prinzen bei Gelegenheit mal die Meinung zu sagen, Prinz hin oder her. Wenn einer seine Stallburschen anpfiff, dann er selbst. Außerdem war der Junge für eine Aufgabe bedroht worden, die er von ihm bekommen hatte.

Unruhig ging er einige Male über den Hof, sah immer wieder auf die Straße und beschloss dann, Hador entgegen zu gehen, ob er Gondwen mitgebracht hatte oder nicht. Die Straße war nicht so unübersichtlich, dass man sich verpassen würde.

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