NPC Handir im OperationssaalNachdem er sich endlich von Meliot loseisen konnte, machte sich Handir unverzüglich zu den Operationssäälen auf. Das Streitgespräch hatte ihn viel Zeit gekostet und er war völlig entnervt. Wie hatte er nur jemals so einen unfähigen Heiler einstellen können? Aber er errinerte sich daran, dass Meliot in seinem Vorstellungsgespräch durchaus einen guten Eindruck hinterlassen hatte und auch als er seine Probezeit in den Häusern der Heilung absolvierte, gab er sich stets fleißig und hilfsbereit.
Der Kräutermeister schüttelte den Kopf. Zu viele Leute strengten sich zwar während jener Probezeit an, ließen dann jedoch bei der eigentlichen Arbeit rapide nach ... Doch Handir war jemand, der anderen stets eine zweite Chance einräumte. Vielleicht änderte sich sein Kollege ja tatsächlich doch noch?
Endlich erreichte er mit einiger Verspätung die Operationssääle, wo zum Glück schon zahlreiche Heilwarte versammelt standen und sich um die schlimmsten Verletzungen kümmerten. Auch ein paar Heiler waren vor Ort, die Stützverbände und Schienen anlegten. Der Kräutermeister atmete auf. Seine Kollegen waren wirklich auf Zack! Halb hatte er schon befürchtet, dass ohne seine Anleitungen alles drunter und drüber laufen würde, doch ein jeder schien genau zu wissen, was er zu tun hatte.
Schnell verschaffte sich Handir einen Überblick über die Lage, die aufgrund der vielen Heiler viel entspannter war, als befürchtet. Gut. Kurz wechselte er ein paar Worte mit dem führenden Heilwart, bevor er sich dem schlimmsten, bisher nur notdürftig verartzteten Fall widmete: Einer der Männer, die von dem Gerüst gestürzt waren, hatte sich nicht nur sämtliche Rippen gebrochen, er war zu gleich so unglücklich gefallen, dass sein Kopf einer einzigen blutigen Masse glich.
SpäterErst später, gegen Nachmittag waren endgültig alle Patienten versorgt ... Erleichtert betrachtete der Kräutermeister das Tagewerk und lobte seine Heiler für ihre kompetente Arbeit. Nun mussten nur noch ein paar der Verletzten auf ihre Zimmer getragen werden, doch das sollte gewiss kein Problem darstellen.
Handir atmete auf, als er sich auf zu seinem Büro machte. Das Schlimmste schien überstanden, aber immerhin war es bereits Nachmittag. Zu seinem eigenem Erstaunen registrierte er erst jetzt, dass sein Magen vor Hunger knurrte und er beschloss, einen Abstecher in die Kantine zu wagen ... Wenn er erst einmal gegessen hatte, konnte er sich um seine restlichen Aufgaben kümmern.
Voller Vorfreude auf seine geliebte Tasse Tee war er schon fast bei den Speisesäälen angelangt, als plötzlich ein junger Heiler auf ihn zugerannt kam. Mit quitschenden Schuhen und keuchendem Atem blieb er vor ihm stehen.
"Truchsess!" haspelte er. Handir bleib apprupt stehen.
"Was?" fragte er verwirrt nach. Der Junge rang einen weiteren Moment um Atem ehe er erklärte:
"Der Truchsess steht mit seinen Männern auf der Straße, sie transportieren einen Schwerverletzten!"Alarmiert verabschiedete sich der Kräutermeister innerlich von seiner Tasse Tee ... Wenn Denethor vor den Toren stand, musste es sich wahrlich um einen wichtigen Patienten handeln!
tbc: Straße vor den Häusern der Heilung