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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 70 Antworten
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 Archiv - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ
Seiten 1 | 2 | 3
Thóden Offline

Rohir


Beiträge: 17

14.12.2008 09:48
#51 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens in der Wachstube am Nordtor des Rammas Echor:

Die Art, wie die gondorianischen Soldaten den Namen ihres Königs aussprachen, klang ein wenig befremdlich. Das Wort ´Rohan´ erkannte er als den Westron-Begriff für die Riddermark und anhand der Gestik und der Betonung begriff er ohne Weiteres, worum es ging. Er lächelte, ein wenig verlegen, aber dennoch beruhigt und schloss sich den anderen an.

Die Wachstube unterschied sich gar nicht so sehr von der am Tor in Edoras und die Soldaten, auch wenn sie dunkle Haare hatten und Plattenrüstungen trugen, waren ihm dann doch augenblicklich auf eine seltsame Art vertraut.
Er wechselte einen kurzen Blick mit Evan, der nicht von seiner Seite wich. Thóden war dankbar dafür. Doch ganz im Stillen konnte er fühlen, dass da noch etwas in der Luft schwebte. Er glaubte, einen seltsamen Blick von Marschall Elfhelm aufgefangen zu haben, bevor sie den Wachen durch das Tor gefolgt waren.

Doch es war unmöglich, sich in dieser kleinen Stube irgendwie im Hintergrund zu halten. Und so tat Thóden einfach so, als sei dies alles selbstverständlich für ihn.
In Wahrheit achtete er jedoch streng darauf, was Evan und sein Vater taten und nahm jede Kleinigkeit aufmerksam in sich auf.

Tendran Offline

Rohir


Beiträge: 18

14.12.2008 09:51
#52 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens in der Wachstube am Nordtor des Rammas Echor:

Tendran war der kurze Blickwechsel Elfhelms mit Thóden und Evan nicht entgangen. Beinahe glaubte er schon zu ahnen, was der Marschall denken mochte. Er versuchte selbst, seinen Blick zu erheischen, doch ging dieser an ihm vorüber, als ihr Anführer sich wieder an den wachhabenden Offizier wendete und ihnen zu verstehen gab, dass sie ihm folgen würden.

Tendran hatte sein Pferd ebenso wie Thóden und Evan in die Obhut der gondorianischen Soldaten gegeben und betrat hinter seinem Herrn die Wachstube.
Ein Blick zu Thóden verriet ihm dass er wohl ähnlich dachte, wie er selbst. … so sehr unterschied sich das alles hier gar nicht von dem, was sie von zuhause kannten.
Eine Wachstube war wohl überall eine Wachstube.

Der Ältere lächelte über seine Gedanken und folgte der Rede Elfhelms und Ingolds. Er tauschte einige Blicke mit den anderen Soldaten, die mit ihnen eingetreten waren und fühlte trotz der neugierigen Blicke, dass sie hier doch durchaus willkommen waren.

Ohne zu zögern hob auch er seinen Becher, als es an die Trinksprüche ging und fiel mit einem tief tönigen "Hál" in den Gruß seines Herrn mit ein.

Evan Offline

Rohir


Beiträge: 21

14.12.2008 09:54
#53 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens in der Wachstube am Nordtor des Rammas Echor:

Er achtete unauffällig darauf, dass er immer in Thódens Nähe blieb, aber in der beschränkten Räumlichkeit der Wachstube erwies sich dieses als überaus problemlos. Es fiel nicht einmal besonders auf, dass sie sich eng beieinander hielten, schließlich hatten sie diese gondorianischen Wachen ja gerade erst einmal kennen gelernt und würden sie in Kürze schon wieder hier zurücklassen.

Evan war etwas enttäuscht. Ein guter Tropfen, vielleicht von einem verdünnten Wein oder wenigstens ein halber Krug Met oder Bier, hätte er jetzt durchaus zu schätzen gewusst. Aber natürlich sah er ein, dass sich ihr Dienst und jegliches Trinken Sinne betäubender Flüssigkeiten nicht wirklich gut vertrugen. So schaute er schon wieder recht zufrieden mit dem Fortgang ihrer Reise in den Becher, hob ihn ebenfalls in die Höhe, um sich den Trinksprüchen mit seiner sonoren Stimme anzuschließen.

Elfhelm Offline

Marschall aus Rohan


Beiträge: 48

15.12.2008 10:06
#54 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten

In der Wachstube am Nordtor des Rammas Echor

Elfhelm setzte den Becher ab und sagte:

"Vielen Dank, Ingold. Nun wird es aber Zeit für uns, den Weg nach Minas Tirith fortzusetzen. Lebt wohl!"

"Es war mir eine Ehre!", sagte Ingold und verneigte sich. "Reitet mit unseren guten Wünschen!"

Die vier Rohirrim verließen die Wachstube und nahmen von den beiden Wachen, die draußen gewartet hatten, die Zügel ihrer Pferde entgegen. Sie stiegen auf und ritten auf der Straße gen Süden. Der Marschall ritt voran und ließ die Pferde traben.

Große Weststraße, auf dem Pelennor

Elfhelm und seine Begleiter befanden sich nun auf dem Pelennor, dem schönen und fruchtbaren Gebiet, dass vom Rammas Echor umschlossen wurde. Sie kamen an ausgedehnten Äckern, einigen Obstgärten und Weideland vorbei, ab und zu sahen sie in der Ferne auch den einen oder anderen Bauern oder Hirten. Der Marschall achtete ihrer nicht, sondern gab unvermittelt das Zeichen zum Halten, als hinter ihnen die Mauer nur noch als schmaler Streifen zu erkennen war. Elfhelm wandte sich um.

"Thóden, du warst recht schweigsam am Tor", sagte er in der Sprache der Mark, "und dass Evan für dich gedolmetscht hat, ist mir nicht entgangen. Bist du mit der Gemeinsamen Sprache nicht vertraut?"


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"Elfhelm, führe deine Schar nach rechts, wenn wir an der Mauer vorbei sind."

Thóden Offline

Rohir


Beiträge: 17

28.12.2008 06:13
#55 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Mit einem kurzen Zucken, das Thódens Miene verzog, als hätte ihn für einen Augenblick ein Zahnschmerz oder etwas Ähnliches erwischt, warf er einen ebenso kurzen, flüchtigen Blick zu Evan, bevor er sich, der Anrede des Marschalls fügend, diesem sehr wohl schuldbewusst zuwandte.

Er ließ seinen Braunen die wenigen Schritte vorwärts gehen, die ihn von seinem Herrn und Anführer trennten und senkte betreten den Blick. Erst als er nahe genug für ein ´normales´ Gespräch war, verhielt er sein Pferd und behielt die Zügel stramm, damit es nicht aus Übermut mit dem Hengst des Marschalls zu streiten begänne.

„Ja, Herr. Es ist so, wie Ihr sagt“, gab er kleinlaut zu. "Es ist wohl so, dass das Westron in meinem bisherigen Leben keine große Bedeutung hatte. Ich … ich tue mich ein wenig schwer damit.“

Tendran Offline

Rohir


Beiträge: 18

28.12.2008 06:14
#56 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Tendran schwieg. Hierbei konnte er seinem Sohn nicht helfen. Da würde er allein durch müssen.
Abwartend blieb er auf seinem Pferd sitzen, hatte nur ein wenig Platz gemacht, damit Thóden etwas näher heran reiten konnte und entdeckte schließlich Evans besorgte Miene, mit der dieser das Gespräch bedachte.

Evan Offline

Rohir


Beiträge: 21

28.12.2008 06:16
#57 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Der Besuch der Wachstube hatte das Absteigen kaum gelohnt, fand Evan. Schon waren sie wieder unterwegs, nur um in kaum nennenswerter Entfernung zum Schutzwall erneut anzuhalten. Das war ganz sicher kein gutes Zeichen und erinnerte Evan an den Marshall, der trotz seiner Vorsicht bemerkt hatte, was er ihm gern vorenthalten hätte.

Der Mann musste Augen im Hinterkopf und ein unheimliches Gehör besitzen. Evan würde daran denken, wenn er sich das nächste Mal in die Gefahr brachte, einen Befehl Elfhelms nicht ganz genau so zu befolgen, wie er gemeint gewesen war. Was sich in Zukunft jedoch anscheinend als unnötig erwies, wie sich augenblicklich herausstellte.

Evan zuckte gleich seinem Freund leicht zusammen, da er sich nicht minder schuldig fühlte. Sein besorgter Blick traf den Tendrans für einen flüchtigen Moment, bevor er den Kopf senkte, seinen Wallach langsam aufschließen ließ, ohne sich jedoch Thóden und dem Marshall zu weit zu nähern und folgte dem Gespräch.

Evan wartete unruhig auf die Konsequenzen von Thódens Geständnis, das nicht nötig geworden wäre, hätte ihnen Elfhelm nicht befohlen, sich ausschließlich der Sprache zu bedienen, in der sich die Einwohner Gondors mit ihnen verständigen konnten.

Warum hatten sie an diese Möglichkeit nicht vor ihrem Aufbruch gedacht? Jetzt war es zu spät, daran etwas zu ändern. Aber Evan nahm sich fest vor, erst wieder Ruhe zu geben, wenn Thóden schließlich sogar im Westron träumte.

‚Du Narr!‘, flüsterte ihm seine innere Stimme zu, ‚denkst Du im Ernst, dass er nach Deinem Geständnis darauf noch Wert legt?‘ Er verdrängte diese Frage erneut, denn er war schon vor einer Weile zu der Überzeugung gelangt, dass ihr Freundschaft diese ‚Krise‘ überstehen konnte. Rasch wandte er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Freund zu und wenn er auch im Moment nichts anderes zu tun vermochte als in seiner Nähe zu sein.

Elfhelm Offline

Marschall aus Rohan


Beiträge: 48

29.12.2008 05:50
#58 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten
Große Weststraße, auf dem Pelennor

Thódens Eingeständnis, sich mit Westron "etwas schwer zu tun" kam nun für Elfhelm nicht mehr überraschend, doch innerlich hieß der Marschall sich selbst einen Narren, da er nicht schon in Edoras nach den Sprachkenntnissen seiner Begleiter gefragt hatte. Das eigene Versäumnis konnte er seinen Männern nicht zum Vorwurf machen, daher sprach er mit ruhiger Stimme und ohne Ärger.

"Du wirst die Sprache lernen müssen", sagte er zu Thóden. "In Mundburg wirst du dazu Gelegenheit haben. Zum Glück ist Westron unserer Sprache ähnlich und leicht zu lernen, darum wird die Gemeinsame Sprache von vielen Völkern Mittelerdes verwendet, heißt es. Aber solange du sie nicht beherrscht, werden wir untereinander weiter in unserer Sprache reden."

Der Marschall gab das Zeichen zum Weiterreiten.

Die Pferde trabten auf der Straße weiter gen Süden. Sie kamen an weiteren Feldern und einigen Gehöften vorbei. Einige Bewohner des Pelennor blickten neugierig auf die vier Reiter. Es waren nur einige Ackerbauern und Hirten, doch verglichen mit den fast menschenleeren Gegenden Anóriens erschien der Pelennor fast dicht besiedelt.

Zur Rechten der Reiter erhob sich der hohe Mindolluin, der östlichste Gipfel des Weißen Gebirges. Vor den Steilhängen des Mindolluin lag auf einem vorgeschobenen Sattel des Bergs die Weiße Stadt, die nun in das Blickfeld der vier Reiter kam. Elfhelm sah Minas Tirith nicht zum ersten Mal, dennoch wurde er wieder von Bewunderung für die Baukunst des Großen Volkes des Westens und die große und schöne Stadt erfüllt.

Der Marschall blickte sich um und schaute in die Gesichter von Thóden und Evan, die nie zuvor eine Siedlung größer als Edoras gesehen hatten.


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"Elfhelm, führe deine Schar nach rechts, wenn wir an der Mauer vorbei sind."

Tendran Offline

Rohir


Beiträge: 18

04.01.2009 06:05
#59 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Der Marschall war milde gewesen. Tendran war überrascht, aber sicherlich nicht unangenehm. Er kannte Elfhelm anders, doch die Nähe zur Stadt und damit ihrem Ziel schien auch Auswirkungen auf ihn zu haben.

Als sie ihren Weg fortsetzten, war es irgendwann soweit. Tendran kannte die Stelle. Sie hatte sich fest in seinem Gedächtnis eingeprägt und als sie sie passiert hatten, sah er sie: Mundburg! Die Weiße Stadt! Ihr Anblick war genauso geblieben, wie er es in Erinnerung hatte. Es war atemberaubend!




Thóden Offline

Rohir


Beiträge: 17

04.01.2009 06:08
#60 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Das war ja gerade nochmal gut gegangen. Thóden hatte mit einer heftigen Rüge gerechnet, auch wenn es eigentlich nicht seine Schuld war. Doch was militärische Angelegenheiten anging war ihr Marschall selten milde.

Evan schien das Gleiche zu denken, als er nun wieder seinen Platz an seiner Seite einnahm und sie sich mit Blicken verständigten. Worte sparte er sich für den Augenblick. Man sollte sein Glück nicht herausfordern!

Die Gegend, durch die sie nun ritten erschien ihnen fast wie eine andere Welt. Hinter den Schutzwällen schienen eine ganze Menge Menschen ihr Auskommen zu betreiben und wahrscheinlich war es wohl eben dieser Schutzwall, der ihnen das überhaupt ermöglichte.

Auf ihrem Weg waren sie an allerhand verlassenen Gehöften vorbei gekommen und manches Mal hatte sich Thóden gefragt, wohin diese Menschen gegangen waren.
Vielleicht war es aber auch einfach nur die Nähe zur Stadt, dass es hier einfach mehr Menschen gab. In der Riddermark war das ja ähnlich.

Als sie um eine erneute Biegung kamen hätte Thóden beinahe seinen Braunen gezügelt, so überraschend kam es! Im ersten Augenblick hielt er es für eine Erscheinung und erschrak!
Doch dann erkannte er es und aus dem Schrecken entwickelte sich ein seltsam ehrfürchtiges Gefühl das durch seinen ganzen Körper strömte:
Mundburg!

Nun endlich begriff er, was sein Vater meinte, wenn er sagte, dass er den ersten Anblick dieser Stadt niemals vergessen würde!

Evan Offline

Rohir


Beiträge: 21

06.01.2009 08:21
#61 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Morgen Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Sie waren fast an ihrem Ziel angekommen. Evan fand sich gefangen von dem Anblick, der sich ihnen nun bot. Unwillkürlich hatte er seinen Wallach angehalten und bemerkte es nicht einmal. Keine Worte aus den Schriften, die ihm Herubrand zu lesen gegeben hatte, hatten ihn wirklich auf diesen Anblick vorzubereiten vermocht. Wie sollte man sich ein solch eindrucksvolles Werk auch vorstellen können, das nicht wie von Menschenhand erschaffen worden zu sein schien?

Noch waren sie so weit entfernt, dass Evan Mühe hatte, die vielen Einzelheiten der unvergleichlichen Baukunst zu erkennen, doch schon allein das Gesamtbild hatte sich nun für immer in seiner Erinnerung eingebrannt. Er bemerkte, dass er hinter Thóden zurückgeblieben war, als er sehen wollte, ob es seinem Freund ähnlich wie ihm selbst erging.

Rasch trieb er den Braunen an um wieder aufzuschließen. Ein einziger Blick zur Seite bestätigte dann seine Vermutung. Er war nicht allein in seinem Staunen. Anerkennend verzog sich sein Gesicht, bevor sich langsam ein Grinsen hinein stahl. Sie, stolze Rohirrim, die sie waren, vermittelten gerade sicher einen merkwürdigen Eindruck. Nur gut, dass niemand sie beobachtete.

Elfhelm Offline

Marschall aus Rohan


Beiträge: 48

09.01.2009 08:59
#62 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten

Vormittags, Große Weststraße, auf dem Pelennor

Elfhelm sah (wie von ihm erwartet) das Staunen in den Gesichtern der beiden jungen Männer. Evan hielt sogar an - so beeindruckt war er vom Anblick der Weißen Stadt.

Der Marschall gab Tendran und Thóden das Zeichen, langsamer zu reiten. Nachdem Evan wieder aufgeschlossen hatte, sagte Elfhelm:

"Ja, da staunt ihr! Mir ging es ähnlich, als ich Mundburg vor fünf Jahren zum ersten Mal erblickte. Bald werden wir die Stadt auch von innen sehen."

Sie trabten weiter auf der Straße zwischen den fruchtbaren Pelennor-Feldern. Elfhelm gab eine langsamere Geschwindigkeit als am Morgen vor, denn er hatte es nicht eilig und wollte den Blick auf Minas Tirith auskosten. Immer näher rückte die Stadt mit ihren sieben Ringe und Ecthelions Turm an der Spitze.

Auf der Straße war außer ihnen niemand unterwegs. Schließlich sahen sie, dass die Straße, die an der Stadt vorbei weiter nach Süden führte, vor ihnen eine andere Straße kreuzte, die von Nordosten kam und nach der Kreuzung gen Westen zum Stadttor führte.


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"Elfhelm, führe deine Schar nach rechts, wenn wir an der Mauer vorbei sind."

Thóden Offline

Rohir


Beiträge: 17

12.01.2009 13:18
#63 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Thóden kam es eigenartig vor, dass die Straße vor ihnen so leer war. Es war immerhin nicht mehr so früh, dass nicht längst Bauern unterwegs zu ihren Feldern oder Händler auf dem Weg in die Stadt sein könnten. Doch sicherlich würde das seine Gründe haben. Thóden hoffte nur, dass es keine Gründe waren, die ihren Aufenthalt hier zum Schlechten beeinflussen würden.

Während der Marschall ihren Ritt mäßigte, sah Thóden immer wieder hinüber wo die Stadt sich vor dem Gebirge abzeichnete. Je näher sie kamen und je öfter er hin sah, desto mehr glaubte er, von ihren Einzelheiten zu erkennen.
Zuerst erkannte er, dass das ganze Gebilde kein glatter Kegel war sondern in unterschiedliche Absätze unterteilt schien. Sechs solche Absätze zählte er, bevor über dem letzten, ein schlanker Turm wie ein langer Finger senkrecht in den Himmel streckte. In seiner Verlängerung ragte eine riesige Klippe aus dem Kegel heraus, die über alle Absätze bis nahezu an den Fuß des Berges zu reichen schien.

Eine ganze Weile ritten sie so dahin. Aber der Kegel gewann nur allmählich an Größe und nach einer Zeit hatte Thóden das Gefühl, als ob sie sich der Stadt überhaupt nicht nähern würden.
Schließlich wandte sich sein Blick und seine Aufmerksamkeit doch wieder Evan zu:

„Sie sieht so nah aus. Aber nun reiten wir schon fast eine halbe Stunde seit sie das erste Mal aufgetaucht ist und ich habe das Gefühl, als ob wir gar nicht näher kämen.“

Evan Offline

Rohir


Beiträge: 21

15.01.2009 09:11
#64 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Evan lachte leise. „Ungeduldig, mein Freund?“, fragte er gut gelaunt. „Ich kann Dich beruhigen. Es ist eine Täuschung, der Du unterliegst. Wenn ich mir Mühe gebe, dann kann ich schon die einzelnen Ebenen unterscheiden. Es heißt, um den siebten Ring zu erreichen, führt die Straße in Serpentinen aufwärts, durch sieben Tore, die jeweils versetzt nach Südosten und Nordosten ausgerichtet sind.

Die Straße soll sogar durch einen Teil des Berges gebaut worden sein. Ist sie nicht beeindruckend? Sie ist tatsächlich weiß – und schau mal!“
, gerade in jenem Augenblick kam die Sonne wieder hinter einer Wolke hervor und Evan kniff unwillkürlich die Augen zusammen.

„Es sieht aus, als würde sie im Sonnenlicht leuchten, findest Du nicht? Das ist wahrhaftig eine Stadt, in der ein König regieren sollte. Doch hier herrscht Denethor, Statthalter von Gondor und Vater von Boromir und Faramir.“ Evan war froh, dass Elfhelm ihnen erlaubt hatte, sich weiter in ihrer Muttersprache zu unterhalten. Er hatte das Gefühl, dass er seine Begeisterung seinem Freund einfach mitteilen musste.

Tendran Offline

Rohir


Beiträge: 18

15.01.2009 09:15
#65 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - morgens große Weststrasse auf dem Pelennor:

Tendran war der Blick Elfhelms nicht entgangen und er erkannte, wie auch der Marschall selbst, auch wenn er es sich nicht unbedingt anmerken ließ, von der Stadt und ihrem Anblick beeindruckt war.
Der Ältere war sich der Tatsache wohl noch bewusst, dass man, obwohl man die Stadt wirklich schon von weither sehen konnte, sich ihre Größe zu Anfang noch nicht richtig vorstellen konnte.

Es würde noch einige Zeit dauern, bis sie das Stadttor erreicht hatten und sie würden die Köpfe weit in den Nacken legen müssen, um dann an den Mauern des ersten Ringes hinauf blicken zu können.
Während sie langsamer ritten wandte er sich schließlich selbst an den Marschall:

„Ihr seid seit damals selbst nicht mehr hier gewesen, Herr? Ich erinnere mich noch gut an den ersten Anblick, aber auch daran, wie groß und eindrucksvoll die Stadt selbst dann immer noch war, als wir sie erreicht hatten und geglaubt hatten, schon einen guten Überblick zu haben.“ Tendran lächelte breit und frei bei den Erinnerungen. „Und ich kann mich noch erinnern, wie fürchterlich ich mich verlaufen habe, als ich Euch jene dringende Nachricht aus der Zitadelle hatte überbringen sollen.“

Ein Hauch von Schuldbewusstsein überflog seine Miene bei dem Eingeständnis. Damals hatte er gehofft, dass Elfhelm es hoffentlich bald und schnell vergessen möge, dass durch diese Ungeschicktheit die Nachricht weit zu lange gebraucht hatte, um zu ihm zu gelangen.
Doch heute sah er das alles nicht mehr so eng. Es war Vergangenheit. … Erinnerung. … und die Sonne war ein jeden Tag erneut auf und wieder unter gegangen.

Doch dann trübte sich sein Blick dennoch ein wenig. Ja, das hatte sie wohl getan, die Sonne. Doch wie lange würde sie das noch tun? Die Zeiten schienen im Begriff, sich zu ändern. Letztlich war es wohl das, was sie heuer aus der Riddermark fort und in das Land des großen Stromes führte. Doch über den genauen Inhalt der Botschaften, die an den Herrscher von Gondor überbracht werden sollten, wusste auch Tendran nicht Bescheid. Dies oblag dem Marschall allein.

Sein Blick wanderte hinüber auf die andere Seite und weit an den Horizont. Dort, in der Ferne konnte man das andere Gebirge erkennen. Das Dunkle Gebirge, von dem man sagte, dass dahinter die Schatten und das Unheil hausten.
Innerlich den Kopf schüttelnd, wandte er sich wieder davon ab. Es war ein ganz normales Gebirge! Nichts deutete darauf hin, dass dort etwas anders war, als im übrigen Teil der Welt.

Tendran war kein Freund von aberwitzigen Lagerfeuergeschichten. Nicht selten mahnte er die Kameraden an, wenn die Geschichten von Fangorn oder von der Hexe aus dem goldenen Wald gar zu wunderliche Gestalt annahmen.
Allerdings musste er zugeben, dass auch unter den Eorlingas heute manche Dinge nur noch unter vorgehaltener Hand weiter getragen wurden. Das war eines der Dinge, die ihm nicht gefallen mochten, wenn er an diese schleichenden, stillen Veränderungen dachte.


Elfhelm Offline

Marschall aus Rohan


Beiträge: 48

17.01.2009 09:17
#66 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten

Vormittags, Große Weststraße, auf dem Pelennor

Während sie weiter ritten, rückte die Stadt erkennbar näher. Als Tendran Elfhelm ansprach und erwähnte, wie er sich bei ihrem ersten Aufenthalt in Mundburg verlaufen hatte, wunderte sich der Marschall, dass Tendran einen lange zurückliegenden Fehler erwähnte.

"Nein, ich bin seit fünf Jahren nicht mehr hier gewesen", sagte Elfhelm. "Nachdem ich zum Marschall ernannt wurde, erhielt ich bis zu diesem Jahr keinen Auftrag vom König, nach Gondor zu reiten. Ich bin darauf gespannt, was ich alles wiedererkennen werde. Und deine Erinnerung ist hoffentlich gut genug, dass du dich nicht erneut verlaufen wirst!"

Sie waren nun nahe genug an der Stadt, um einzelne Gebäude genau zu erkennen. Elfhelm fiel auf, dass an der Spitze von Ecthelions Turm kein Banner zu sehen war.

"Warum ist das silberne Banner des Truchsess nicht aufgezogen?" fragte er sich.

Sie erreichten die Kreuzung vor dem Stadttor. Die Straße führte vor ihnen weiter an der Stadt vorbei, wo in einiger Entfernung der südlichste Teil der Außenmauer zu sehen war. Auf ihr waren einige Händler auf Ochsenkarren unterwegs. Elfhelm bog an der Kreuzung nach rechts in Richtung der Stadt ab.


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"Elfhelm, führe deine Schar nach rechts, wenn wir an der Mauer vorbei sind."

Tendran Offline

Rohir


Beiträge: 18

18.01.2009 02:47
#67 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten

3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - vormittags, kurz vor den Toren von Minas Tirith:


Tendran lächelte ein wenig verlegen, erwiderte dann jedoch:
„Ihr kennt mein Gedächtnis, Herr. Und ich habe die Nacht nach diesem Missgeschick damit verbracht, die Pläne der Stadt zu studieren. Nennt mir einen Ort, den Ihr sucht und ich werde Euch den Weg führen!“

Je näher sie der Stadt kamen, desto belebter wurden die Straßen. Verwunderte Blicke trafen sie nahezu von einem jeden, der vorüber kam, denn ihr Aussehen und ihre Kleidung und nicht zuletzt die Farben und das Banner, das an Tendrans Speer wehte, unterschieden sich doch deutlich von dem, was die Menschen hier im Herzen des südlichen Gondors zu sehen gewohnt waren.

Nur kurz nachdem Tendran die Lippen verschlossen hatte, glaubte er, einen leichten Schatten über Marschall Elfhelms Gesicht wandern zu sehen. Er folgte seinem Blick, erkannte allerdings nicht sogleich, was dessen Gemüt getrübt haben könnte.

Dann begriff er jedoch: Es wehte kein Banner über der Stadt!
Tendran, der sich noch an die Zeiten erinnern konnte, da ihr hoch geschätzter König, Théoden, noch zu Reisen in seinem Land und später dann nicht minder, wenigstens zu Jagdausflügen unterwegs gewesen war, argwöhnte jedoch nicht augenblicklich Schlechtes.

Dennoch … Elfhelm hatte eine Botschaft ihres Königs an den Truchsessen Denethor zu überbringen und wenn der sich möglicherweise länger nicht in Minas Tirith aufhielt, dann würde diese Stadt wohl vorerst auch nicht das Ziel ihrer Reise darstellen.

„Was denkt Ihr?“ fragte er also seinen Herrn und sein Tonfall ließ erkennen, dass es nicht nur eine lapidar dahin gestellte Frage war.
Thóden Offline

Rohir


Beiträge: 17

18.01.2009 02:54
#68 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten


3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - vormittags, kurz vor den Toren der Stadt Minas Tirith:

Thóden hatte Evan zugehört, doch seine Aufmerksamkeit wurde längst von anderen Dingen geteilt. … oder vielmehr, von Menschen! Freundlich lächelte in einige hübsche, junge Gesichter, die sein Herz höher schlagen ließen und gab seinem Freund lachend, aber kopfschüttelnd zur Antwort:

„Mauern, Könige und Truchsessen. Evan, wir müssen dringend etwas an deiner Sichtweise für die Schönheiten dieser Welt tun! Hast du eben diese bildhafte Grazie gesehen, die mit der Tragebutte und dem weiten Korb an uns vorbei gegangen ist? Ich hoffe nur, sie kommt heute Abend wieder in die Stadt zurück oder dass sie eine ebenso hübsche Schwester dort hat oder Freundinnen. Aber du hast Recht. Ich bin schon jetzt überzeugt, dass mir die Zeit hier sicherlich nicht zu kurz werden wird.“

Er bedachte seinen Freund mit einem schelmischen Grinsen und begegnete mit einem weiteren freundlichen Lächeln einer weiteren Schönheit. Zu sagen bliebe vielleicht, dass die Gegengrüße wohl eher höflich als überzeugt waren. Doch das übersah Thóden großzügig. Ebenso wie den finsteren Blick, der ihn von dem älteren Mann traf, der neben der Schönheit ging.
Dieser Tag war ein schöner Tag! Die Rüge des Marschalls war darüber längst vergessen.

Evan Offline

Rohir


Beiträge: 21

18.01.2009 06:26
#69 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten

3016 ϸi, līϸa, 26 (26. Juni 3016 DZ) - vormittags, kurz vor den Toren der Stadt Minas Tirith:

Er schüttelte amüsiert den Kopf. Es war immer dasselbe mit seinem Freund. Da stand er vor dem wohl eindrucksvollsten Bauwerk menschlicher Geschichte und was sah er? Frauenröcke! Doch Evan trug es mit Humor und manchmal, das gab er ja gar nicht so ungern zu, da hatte ein Mann eben Bedürfnisse, die über das Anschauen von kaltem Stein hinausgingen.

Er hielt es jedoch damit, dass alles seine Zeit hatte. Mit dieser Einstellung war er immer gut zurechtgekommen. Und jetzt befanden sie sich zweifelsohne im Dienst. Am Abend aber, da würden sie sich vergnügen. Evan verdrängte erneut das leichte Unbehagen, das ihn bei diesem Gedanken überfiel.

Thódens unverhüllt neugierige Blicke fanden nicht bei allen Billigung und Evan ahnte, dass ihm später noch die Aufgabe zufallen würde, seinen Freund vor ernstem Ärger zu bewahren.

Sie hatten sich unterdessen weiter dem Stadttor genähert. Wenig hatte Evan von dem Gespräch zwischen Tendran und dem Marshall mitgehört. Jetzt fiel ihm jedoch auf, dass sich irgendetwas in deren Haltung verändert hatte und er schenkte ihnen wieder mehr Aufmerksamkeit.
Elfhelm Offline

Marschall aus Rohan


Beiträge: 48

19.01.2009 10:14
#70 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten
Kurz vor dem Großen Tor von Minas Tirith

"Auf dem Weißen Turm weht kein Banner", antwortete Elfhelm auf Tendrans Frage. "Ich frage mich, weshalb. Möglicherweise ist Herr Denethor nicht in der Stadt, was ich sehr ungewöhnlich fände, denn nach allem, was ich über den Herren von Gondor gehört habe, soll dies sehr selten vorkommen. Aber dazu werde ich sogleich die Wachen am Tor fragen."

Kurz darauf erreichten sie das Große Tor. Es war - wie zu dieser Tageszeit üblich - offen. Elfhelm gab das Zeichen zum Halten und warf einen kurzen, bewundernden Blick auf die eisernen Torflügel, als ein Wächter zu ihnen trat.

"Seid gegrüßt!" sagte der Mann. "Ihr seid gewiss aus Rohan."

"Seid gegrüßt!" antwortete Elfhelm. "Ja, wir sind Rohirrim. Ich bin Elfhelm, Erulfs Sohn, Marschall von Edoras. Ich komme als Bote von König Théoden und wünsche, Herrn Denethor zu sprechen."

"Oh!" rief der Wächter und wirkte etwas verlegen. "Es tut mir leid, aber unser Herr ist derzeit nicht in der Stadt. Er ist gestern nach Osgiliath geritten."

"Es ist also, wie ich gemutmaßt habe", dachte Elfhelm und fragte: "Wisst Ihr, wann Herr Denethor zurückkehren wird?"

"Leider weiß ich es nicht", antwortete der Wächter. "Vielleicht kann man Euch oben in der Veste Auskunft geben. Ihr dürft das Tor passieren." Mit diesen Worten trat der Mann zur Seite.

Elfhelm gab seinen Begleitern das Zeichen zum Weiterreiten und ihre Pferde schritten durch das Tor in die Stadt.

tbc: Platz vor dem Großen Tor


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"Elfhelm, führe deine Schar nach rechts, wenn wir an der Mauer vorbei sind."

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08.02.2009 13:06
#71 RE: Große Weststraße - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ - Vormittag Zitat · Antworten
Mittag - auf der Straße von Osgiliath nach Minas Tirith - dann auf der Nordstraße

Larena wusste noch nicht, wie sie mit ihrem Vater darüber reden sollte. Sie ritt und das Pferd tat ihr den Gefallen und griff im Galopp weit aus. Sie merkte, dass sie der Stadt immer näher kam und trotz des Windes, der ihr frei durch die Haare wehte, war das Gefühl beklemmend, das sie beim Anblick der Mauern umfing. Alles in ihr drängte danach, noch einmal abzubiegen und eine andere Richtung einzuschlagen.

Doch würde ihr Weg sie nicht dennoch immer wieder hier her zurück führen? Sie war hier zuhause. Und doch fühlte sie sich plötzlich fremder in dieser Umgebung, als sie sich das je hätte vorstellen können.

Von Amendor hatte sie von den Befehlen des Truchsessen erfahren und sie deutlich zu spüren bekommen, als sie die Ablehnung des Soldaten erfahren hatte, sich von ihr versorgen zu lassen und dann die Verweigerung des Zutritts zum Zimmer des Prinzen. Noch einmal hatte man ihr die Befehle klar und deutlich dargelegt und so hatte sie Amendor aufgetragen ihrem Bruder ihre Grüße zu übermitteln. Dass sie seiner Bitte gern gefolgt sei und sich über sein Vertrauen gefreut habe. Doch dass sie nun keinen Sinn mehr in ihrer Anwesenheit hier erkennen konnte und daher nach Hause und in die Stadt zurück reiten würde.

Doch nun, da sie das große Tor beinahe erreicht hatte, zögerte sie. Niemand erwartete sie zuhause, denn man wähnte sie ja in Osgiliath. Sie konnte genauso gut noch eine Weile weiter reiten. Innerhalb des Rammas Echor gab es keinerlei Grund für irgendwelche Bedenken bezüglich ihrer Sicherheit.

… und außerhalb davon?
Larena ertappte sich dabei, wie sie ernsthaft darüber nachdachte. Sie war noch nie dort gewesen. … hinter dem Wall. Sie hatte es immer nur von weitem gesehen. …doch wie mochte es dort wirklich sein?
War es wirklich ihr eigener Wille, der das Pferd an der letzten Kreuzung schließlich nach Norden abzweigen ließ?
Irgendwann passierte sie das Nordtor und nahm die gut gemeinten Warnungen der dortigen Wachen mit sich. Sie betrat das ihr unbekannte Land ohne weiter darüber nachzudenken und es wirkte geradezu ebenso ruhig, eher noch viel ruhiger und friedlicher, als der Pelennor. … unberührt und frei. Sie ritt weiter. … und weiter. … und sie fühlte sich frei und gut dabei.

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Der Chara für alle Fälle …

Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.

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Angefügte Bilder:
Larena niobe_indira_varma.jpg  
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