Vor Zorn rauchend stampfte Nôsaak wütend durch die Reihen der erschöpften Snagas und ließ sich ein wenig abseits gegen einen Baumstamm sinken. Aufgebracht ließ er seinen Blick über ihre Gesichter wandern ... Würde auch nur einer von ihnen sich wirklich gegen seine Anordnungen auflehnen? Zwar zweifelte er keine Sekunde an der Ernsthaftigkeit von Ubûmaks Worten, aber der andere würde seine Drohnung wohl niemals in die Tat umsetzen. Dazu hatten sie doch alle viel zu viel Angst vor ihm! Und selbst wenn - Nôsaak würde es mit jedem aufnehmen!
Finster starrte er vor sich hin, während es ihm brodelte ... Er presste wütend die Hand zur Faust, wobei er erst jetzt merkte, dass seine Verletzung doch noch nicht ganz verheilt waren. Eine Schmertzwelle durchzog einen Augenblick seinen Arm und er schloss die Augen.
Er brauchte dringend Ruhe und Erholung! Müde lehnte er sich an den Stamm zurück ...
Ubûmak war kurz vor dem Einschlafen, als er Schritte auf dem Waldboden hörte. Doch er war viel zu müde um aufzustehen und wälzte sich nur herum, um einen Blick zum Eingang der kleinen Höhle im dichten Gebüsch zu werfen. 'Ach, der dreckige Snaga ist wieder da!'
Der junge Uruk sah, wie der Ork kurz stehen blieb, ein glucksendes Geräusch machte und ausspuckte. Dann verschwand dieser vom Eingang und Ubûmak konnte Nôsaak sehen, der mit geschlossenen Augen zusammengesackt am gegenüberliegenden Baumstamm lag. 'Pah! Deswegen hat die Made ausgespuckt ... Der große starke Nôsaak hat das sowieso nicht mehr mitbekommen!Bestimmt schnarcht er gleich! ' Ein bösartiges Grinsen huschte über sein Gesicht. Dann entspannte er sich und legte sich wieder in seine Schlafposition zurecht.
' Anscheinend gibt es wohl nichts zu berichten ... der ist sicher zu seinen Wargs und den anderen beiden Maden gegangen ... die werden schon aufpassen diese Viecher ... ' Dann war Ubûmak eingeschlafen.
Als der Trupp gerade den Saum des Waldes erreichte, hörte Astaldo hinter sich ein Geräusch, dass wie ein unterdrücktes Niesen klang. Astaldo blickte sich kurz um, und sah, wie ein Waldläufer hinten beschämt den Kopf senkte. Er konnte nicht erkennen, wer es war.
"Was für ein Trottel!" dachte Astaldo verärgert. "Den werde ich mir später noch vorknöpfen!"
Doch zunächst wollte er sich auf seine Aufgabe konzentrieren. Er wandte seinen Blick wieder nach vorne und führte den Trupp in den Wald. So sah er nicht, dass Meowés, der zunächst Gwaenas gefolgt war, in die linke Reihe, zu den Bogenschützen, wechselte.
Nach einigen Minuten erreichten sie die Stelle, wo sie am Vorabend den hastig verlassenen Lagerplatz eines feindlichen Spähers entdeckt hatten. Astaldo hätte nun gerne den Späher verfolgt, doch da der heftige Regen in der Nacht die Spur verwischt hatte, war dies nicht möglich.
So marschierten sie mit unveränderter Richtung weiter in den Wald - diesmal ohne weitere Nieser oder andere verräterischen Geräusche. Es war ein schöner, angenehmer Mittag unter den grünen Bäumen des Walds von Ithilien, doch Astaldos Anspannung wuchs, denn er rechnete jeden Augenblick damit, auf Feinde zu treffen. Gespannt blickte er zwischen den Bäumen hindurch.
Nach einiger Zeit kamen sie in die Nähe einer kleinen Höhle, die Astaldo kannte. Plötzlich erstarrte er und gab das Zeichen zum Anhalten. Da waren Orks und Wölfe!
Astaldo drehte sich kurz um, legte den Zeigefinger auf seine Lippen, um nochmal völliges Stillschweigen zu gebieten und gab dann den Waldläufern das Zeichen, in die Hocke zu gehen. Die Männer folgten dem Befehl sofort, auch wenn sie noch nicht alle die Orks gesehen hatten, da sie immer noch hinter Astaldo und Irimon in Reihe standen.
Vorsichtig lugte Astaldo zwischen zwei Büschen in Richtung der Höhle, um zu erkennen, wie viele Feinde dort waren.
Er sah sechs schlafende Orks, unter ihnen zwei große Uruks, von denen der eine sich an einen Baumstamm lehnte, der andere lag auf dem Boden. Neben ihnen waren elf Wölfe, allesamt große Warge, die ebenfalls schliefen.
"So, da sind also die Bestien des Namenlosen!" dachte Astaldo. "Verflucht sollen sie sein! In der Höhle sind gewiss noch weitere Orks. Verdammt, zusammen mit dieser dreckigen Wolfsbrut sind das wahrscheinlich zu viele, um sie sofort anzugreifen."
Er beugte sich hinüber zu Irimon und flüsterte ihm zu:
"Finde Tarostar. Er muss mit seinem Trupp sofort herkommen!"
Irimon nickte und schlich nahezu lautlos davon.
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Astaldo drehte sich nch hinten und spürte Gwaenas spürte förmlich dessen zornigen Blick. `Auweia, das gibt Ärger!' Doch zu Gwaenas´ Erleichterung wandte der Hauptmann sich wieder um und ging zügig voran.
Gwaenas konzentrierte sich nun auf seine Umgebung und nahm seine Kameraden nur am Rande wahr. Leise und umsichtig liefen sie durch den Wald.
Bald war die Stelle erreicht, wo gestern das Feuer entzündet worden war. 'Hier ist also gestern abend das Feuer gewesen! Und ich habe es vom Eingang der Küche in Osgiliath gesehen!' Die Anspannung in Gwaenas wuchs. Er bemerkte, wie Astaldo den Lagerplatz näher betrachtete, aber es gab durch den nächtlichen Regen keine Spuren mehr, die man hätte verfolgen können.
'Orks... sie werden doch nicht noch hier in der Nähe sein?' Voller Angst dachte er an den Überfall, wo die Orks ihn in der Wildnis überrascht hatten. Sie hätten ihn getötet, wäre Faramir nicht rechtzeitig aufgetaucht und hätte den Scheusalen ein rasches Ende bereitet. Gwaenas packte den Speer fester und nahm sich vor, es dieses Mal den schrecklichen Kreaturen heimzuzahlen. ' Das habe ich nie vergessen ... in den vergangeen 4 Jahren habe ich doch einiges gelernt ... diesmal werde ich es ihnen heimzahlen! '
Er presste seine Lippen entschlossen aufeinander und folgte den Waldläufern unter Astaldos Führung weiter durch den friedlichen Wald. Nachdem sie aber an einem bewaldeten Hügel vorbei gegangen waren, hielt Astaldo die Truppe plötzlich an. ' Nanu? Was mag da vorne los sein?' fragte sich der junge Mann und spähte suchend umher. Doch da er hinten stand, konnte er nichts erkennen. Astaldo gebot ihnen, sich hinzuhocken und leise zu sein.
' Da vorne ist etwas!' Durch die veränderte Position konnte Gwaenas ein dichtes Buschwerk erkennen, vor dem ein großer Ork an einem Baum gelehnt lag. ' Bei den Valar! Da sind sie! Sie scheinen zu schlafen!' Es juckte Gwaenas in den Fingern, los zu stürmen und dem Ork mit seinem Speer zu durchbohren! Aber er rief sich zur Ruhe:' Wenn da noch mehr Orks sind, würden sie uns gleich entdecken und wer weiß wie viele es noch sind? Dann ist es rasch aus und vorbei!'
Innerlich zitternd vor Anspannung konzentrierte er sich auf Astaldo . Der Hauptmann flüsterte Irimon etwas zu, worauf dieser lautlos im Wald verschwand. Nochmals bedeutete Astaldo ihnen, leise zu sein.
Gwaenas brachte seinen Körper in eine bequeme Haltung und blieb wachsam. ' Wenn Vater mich jetzt sehen könnte! Ob er wohl stolz auf mich wäre? Und ob ich diesen Kampf hier lebend überstehe und sie wiedersehen werde? ' Wehmütig dachte er an seine Familie.
Doch dann drängte sich ein hübsches, weibliches Gesicht vor sein geistiges Auge und verwundert stellte er fest, dass es Larena gehörte. ' Larena, du Blume! Ich werde kämpfen! Für dich!'
Meowés ging mit der Gruppe durch den Wald, immer darauf gefasst angegriffen zu werden. Er schaute aufmerksam um sich und hielt den Bogen fest in der Hand. Aber plötzlich hielten sie an. Was war denn passiert?
›Ob die vorderen Waldläufer den Feind entdeckt haben?‹ Als Astaldo auch noch das Zeichen gab sich zu ducken, griff Meowés an sein Köcher, holte aber dennoch keinen Pfeil heraus. Er wollte erst noch heraus finden was vorne los war.
›Hoffentlich keine Orks‹, dachte er, denn auf einen Kampf hatte er nicht wirklich Lust. Aber er konnte nicht wissen.
Mit großer Anspannung beobachtete Astaldo die Orks und Wölfe, die an der Höhle schliefen. Eine leichte Brise wehte ihm ins Gesicht.
"Gut, der Wind kommt von Osten", dachte er. "Wenn das so bleibt, werden uns diese Monster nicht wittern."
Auf einmal hörte er von links einen leisen Pfiff. Er schaute in die Richtung und sah Tarostars Gesicht zwischen zwei Sträuchern und hinter ihm die Umrisse weiterer Männer. Irimon hatte die Verstärkung geholt. Astaldo nickte kurz und überlegte, ob er nun angreifen sollte. Doch er war sich nicht sicher, ob er nicht noch mehr Leute bräuchte. Er wandte sich an den Speerträger, der hinter ihm kauerte uns flüsterte ihm zu:
"Beril, gehe nach Süden und hole Arciryas und seine Männer!" Der Waldläufer nickte und schlich davon.
Astaldo schaute wieder auf die Feinde. Sie schliefen immer noch, doch er fürchtete, dass die günstige Gelegenheit, sie im Schlaf zu töten, bald vorbei wäre. Daher beschloss er, nun doch sofort anzugreifen - immerhin hatte er jetzt fast zwanzig Mann bei sich. Er stand auf und gab das Zeichen, als Angriffsformation eine Linie zu bilden. Die Waldläufer erhoben sich ebenfalls und stellten sich links und rechts neben ihn. Die Bogenschützen unter ihnen machten sich bereit zum Schießen.
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Ubûmak warf sich unruhig auf seinem Platz herum. Eine Ahnung störte seinen tiefen Schlaf, doch er war viel zu müde um richtig aufzuwachen. Ihm war, als hätte er ein leises Geräusch gehört; ein Rascheln wohl eher. Sofort tauchten dicke fetten Ratten in seinen Gedanken auf ... Ratten, die er mit bloßer Hand fing, häutete und auf einen Stock spießte. Die Snagas und Schagrat warfen ihm bewundernde Blicke zu ... Dann wurde die Ratten über dem prasselndem Feuer geröstet ... Genüsslich biss Ubûmak in das lecker geröstete Fleisch; Nôsaak und Grishnák verfolgten die Szene mit gierigen Blicken...
Ubûmak drehte sich abermals auf die andere Körperseite, leckte sich schmatzend die Lippen und grunzte halblaut im Traum, bevor er weiter tief und fest schlief.
Schagrat lenkte die Schritte seines Warges zu den anderen. Diese waren gerade im Begriff einzuschlafen, sie registrierten den Ork überhaupt nicht. ›Umso besser! Dann muss ich mir keine dämlichen Fragen anhören ...‹ dachte der Wargreiter. Auch er versuchte nun erstmal einzuschlafen, doch da er bereits in der Nacht geruht hatte, fand er keinen Schlaf.
Außerdem schwitzte er in der Mittagssonne und er hatte einen unerträglichen Durst. Er schaute in seine Wasserflasche. Leer. Es war zum verrücktwerden, auch in den Wassergefäßen der anderen fand er nichts trinkbares. Auf einmal, er war gerade dabei wenigstens etwas essbares zu finden, schrackte er auf. Die Warge waren unruhig. War etwas geschehen? Aufmerksam sah er sich um. Ein seltsamer, unangenehmer Geruch, hing in der Luft.
»Tarks! Gefahr!« schrie Schagrat sogleich. Doch schon schwirrten Pfeile durch die Luft, einige der Snaga wurden sofort niedergesteckt, andere sprangen auf und versuchten sich dem Feind zu stellen. Der Wargreiter aber ahnte bereits, dass diese Schlacht nicht zu gewinnen wäre. Er kroch zu Carcharoth, sprang auf den Rücken des Warges und versuchte möglichst schnell wegzureíten. Zwei weitere Orks konnten sich retten und folgten ihn auf Wargen reitend.
»Schnell weg! Gegen die Tarks haben wir keine Chance in diesen Wäldern« Er drehte sich um und sah im vorreiten ein wahres Gemetzel: Viele der Orks waren bereits gefallen, die wenigen Lebenden versuchten sich verzweifelt zu wehren, zogen ihre Bögen und Schwerter. Die verbleibenden Warge waren in Panik fortgerannt, einige zu Schagrat und Carcharoth, welcher der Leitwolf der Tiere war.
Einer von Schagrats Gefährten viel vom Warg, sein Leib war von mehreren Pfeilen durchbohrt. Schagrat schoß mit seinem Bogen noch einige Pfeile in Richtung der Tarks ab, dann wandte er sich ab und ritt davon. Ein einziger begleitete ihn noch ebenso wie vier Warge, der Rest war gestorben. ›Grishnakh wird begeistert sein! Ein kompletter Trupp vernichtet! Und mich wird er als Feigling beschimpfen ... Aber wenigstens hat dieser Brüllaffe Nosaâk seine gerechte Strafe erhalten ...‹
An seinen Gefährten gewandt sagte er: »Die Straße ist zu gefährlich, wir müssen uns durch die Büsche schlagen!«
Während die Waldläufer ihre Pfeile auflegten, hob Astaldo die Hand. Gleich wollte er das Zeichen zum Schießen geben. Doch dann erstarrte er - er sah, dass einer der Bogenschützen deutlich kleiner war als die anderen.
"Aber das ist ja Meowés! Was macht der denn hier?"
Sein Gedankengang wurde durch den Warnschrei eines Orks unterbrochen. Ohne weiter zu überlegen, rief Astaldo:
"Pfeile los! Für Gondor!"
"Für Gondor!" riefen die Männer und schossen. Die Pfeile fanden alle ein Ziel, mehrere Orks und Wölfe wurden verletzt, einige von ihnen tödlich. Die Feinde, die noch nicht tot waren, erwachten und sprangen auf, doch das machte sie zu einem noch besseren Ziel für die Bogenschützen.
"Schießt weiter!" schrie Astaldo.
Der zweite Pfeilhagel tötete weitere Orks - unter ihnen auch die beiden großen Uruks. Die überlebenden Warge gerieten in Panik und die meisten von ihnen versuchten zu entkommen. Drei Orks gelang es, sich auf je einen der Wölfe zu schwingen und auf ihnen zu fliehen. Die Waldläufer konnten sie nicht verfolgen, denn aus der Höhle stürmten weitere Orks, die nicht flohen, sondern ihre Waffen zogen. Einige von ihnen hatten Bögen und schossen zurück, und einer von Tarostars Männern wurde von einem Orkpfeil am Arm verletzt.
Die übrigen Orks versuchten, den Pfeilen der Waldläufer auszuweichen und die Menschen mit ihren Krummschwertern anzugreifen, doch die Männer streckten sie mit ihren Speeren nieder. Der letzte überlebende Warg, der nicht geflohen war, stürmte direkt auf Astaldo zu. Der Waldläufer schleuderte seinen Speer direkt in das weit aufgerissene Maul des Wolfes.
"Nimm das, du Köter von Mordor!" knurrte Astaldo, als er den Warg tötete.
Aber noch waren etwa fünfzehn Orks am Leben und das Gefecht war noch nicht entschieden. Doch nun kamen von Süden weitere Waldläufer unter Arciryas' Führung heran. Sie schossen auf die drei fliehenden Orks und töteten einen von ihnen, ehe sie ihren Kameraden zu Hilfe kamen.
Durch die Verstärkung ermutigt griffen die Waldläufer nun umso heftiger an, um den restlichen Orks den Garaus zu machen. Astaldo hatte sein Schwert gezogen und streckte gerade einen Feind nieder, als er sah, dass ein anderer Ork in Todesverachtung sein Krummschwert gegen einen jungen Speerträger hob. Zu seinem Schrecken sah er, dass es sich bei diesem jungen Waldläufer um Gwaenas handelte!
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Gwaenas hielt es nicht länger an seinem hinteren Standort, er wollte mehr sehen. Vorsichtig schaute er sich nach Meowés um, ob sein Freund ihm folgen würde. Doch er konnte dessen Gesichtsausdruck durch den Mundschutz nicht erkennen, deshalb machte er sich äußerst leise auf den Weg nach vorne zu Astaldo. In dessen Nähe konnte er den tief schlafenden Ork und ein dichtes Gestrüpp aus Dornenranken, Blätter und Zweigen erkennen. 'Das ist eine Höhle mit Orks! Dieses Scheusal dort am Boden ist gewiss ihr Anführer, denn dieser Uruk sieht ganz danach aus!' Atemlos entdeckte Gwaenas in einiger Entfernung die schrecklichen Reittiere der Orks, die ebenfalls neben ihren Herren schliefen. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er die Lage überblickte.' Wir haben ein Orklager aufgespürt! Anscheinend sind diese furchtbaren Kreaturen so erschöpft, dass sie nicht einmal eine Wache aufgestellt haben! Welch ein Glück für uns! Doch wieviele mögen es sein? Werden wir sie ohne große Verluste töten können?' Fragend blickte er zu Astaldo.
Astaldo bemerkte sein Kommen nicht, da Irimon mit einer anderen Truppe zur Verstärkung auftauchte. Die Männer hatten solche Situationen zuhauf geübt, deshalb bezogen die Ankömmlinge zwischen ihren Kameraden rasch Stellung. ' Astaldo will auf Nummer sicher gehen und auch noch die restlichen Waldläufer hier haben. ' dachte Gwaenas erleichtert, als Beril sich nach einem geflüsterten Befehl ihres Anführers auf den Weg machte.
Doch gerade als der junge Waldläufer sich innerlich auf eine Wartezeit einrichtete, erhob sich Astaldo und gebot ihnen, sich für den Angriff bereit zu machen.'Dann geht es also los!'Gwaenas atmete tief ein und hob seinen Speer.
Plötzlich war der Warnruf eines Orks zu hören; anscheinend war einer dieser Scheusale erwacht und hatte sie bemerkt. Sofort reagierte Astaldo und gab das Kommando zum Angriff. Sogleich waren die aufgeschreckten Kreaturen auf den Beinen. Die Bogenschützen streckten viele Feinde nieder. Schon wollten die verbliebenen Orks aus der Höhle fliehen, doch die Speere der Waldläufer machten ihnen allen den Garaus. Ein wieselflinker kleiner Ork hatte sich listig durch alle Pfeile und Speere hindurch gemogelt und rannte nun in den Wald hinein. Gwaenas bemerkte den Flüchtling im selben Moment wie Maradir; gemeinsam streckten sie ihn mit ihren Speeren nieder.
Plötzlich ertönte ein Geheul und ließ den jungen Mann herumschnellen: Eine Bestie war von Astaldo tödlich getroffen worden. Beril griff nun auch mit der Verstärkung in den Kampf ein. Viele Orks und Bestien waren nun schon getötet worden, doch immer noch wurde gekämpft.
Gwaenas blieb keine Zeit, sich ein umfassenderes Bild des Kampfgeschehens zu machen, denn schon sprang ein Ork mit seinem Krummschwert auf ihn zu. 'Anscheinend versperre ich diesem Dreckskerl den Weg! Das ist auch gut so! 'dachte er angriffslustig und war nur von dem Wunsch besselt, diesen Orks endlich das zurück zu zahlen, was sie ihm damals angetan hatten.
Der junge Waldläufer packte entschlossen seinen Speer und zielte mit der bluttriefenden Spitze auf den angreifenden Ork. Dieser entblösste höhnisch grinsend seine verfaulten Zähne und warf ihm mit Todesverachtung das Krummschwert entgegen. Gwaenas wehrte mit seinem Speer das tödliche Geschoß ab , so dass es dumpf auf den Boden fiel. Schon hatte der Ork einen Dolch gezogen, doch Gwaenas warf blitzschnell seinen Speer und traf den Gegner genau in die linke Brusthälfte. Der Ork sackte tödlich getroffen zu Boden.
Als er nun rasch atmend sein Schwert zog, bemerkte er, wie Astaldos Blick auf ihn ruhte. ' Warum guckt der denn so? 'wunderte er sich und fragte ihn: " Habt Ihr Befehle für mich?"
Gleich nachdem ihm die Augen zugefallen waren, glitt Nôsaak in das Reich der Träume hinüber ...
Er befand sich allein inmitten eines dunklen Waldes, dessen Unterholz so dicht gewachsen war, dass er kaum mehr als ein paar Meter weit sehen konnte. Der Uruk-Hai sah sich um ... Er hatte Auftrag erhalten, nach einer von Soldaten bewachten Ansiedlung zu sehen, die er dann mit einem eigenem Trupp vernichten sollte. Nun tauchte jenes Dorf vor ihm aus, schon war der Palisadenzaun zu erkennen, auf dem normalerweise im Minutentakt bewaffnete Waldläufer patrollierten. Doch heute war niemand zu entdecken. Merkwürdig. Nôsaak trat einen weiteren Schritt vor, als ihm plötzlich ein eigenartiger, altbekannter Geruch in die Nase stieg ...
"Tarks!" hörte er dann mit einem Mal jemanden hinter ihm brüllen. Es dauerte nur eine Sekunde, bis der Uruk jene Stimme in die Wirklichkeit übertragen konnte und auf den Füßen stand. Sofort griff er nach seinem Schwert, welches immerzu an seiner Seite hing. Schon sah er neben sich die ersten der Snagas von Pfeilen getroffen fallen.
Hektisch versuchte er, sich zu orientieren, doch der erfahrene Kämpfer erkannte sofort die aussichtslose Lage, in der er sich befand ... Es waren zu viele. Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Wie hatten diese verdammten Tarks nur ihr Lager gefunden? Woher kamen sie so plötzlich? Und vor allem: Warum hatte er keine Wache aufgestellt?! Nôsaak verfluchte sich innerlich selbst. Wie hatte er nur so etwas vergessen können!
Da sah er plötzlich, wie sich jemand durch die Büsche auf und davon machte. "Schagrat!" zischte er wütend. Hatte er diese Menschen hier unabsichtlich hergeführt? Rasend vor Zorn auf sich selbst, die Tarks und den Wargreiter sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Es gab keine, immer mehr Waldläufer stürmten nun auf die Lichtung und in die Höhle hinein. Lange würde er sich hier nicht mehr verteidigen können.
Dann geschah es: Gerade als er sich ein letztes Mal verzweifelt umblickte, spürte er, wie ihn etwas hart an der Schaulter traf ... Sein Blick ging ins Leere ... Und er fiel.
Ubûmak schlief so tief und fest, dass er erst durch einen lauten Aufschrei aus seinem Schlaf hochfuhr. Die Snagas kreischten aufgeregt und stolperten zum Höhlenausgang, wo auch schon der erste Snaga tödlich getroffen zu Boden fiel. Panik breitete sich unter ihnen aus; einige versuchten einen weiteren Ausgang aus dem dichten Gestrüpp zu schaffen und dort zu entfliehen. Andere Snagas wiederum solperten über einen hingestürten Kameraden und trampelten ihn in ihrer Panik tot.
Ubûmak hatte genau wie die anderen zu seinen Waffen gegriffen und bahnte sich rücksichtslos den Weg zum Ausgang frei, immer noch leicht benommen vom Schlaf. ' Beim großen Auge! Tarks überfallen uns! Und da: Nôsaak hat es erwischt! Es sind zuviele! Da ist Schagrat - dieser Verräter hat sie hergebr.... ' Da traf ihn ein Speer in die Brust. Zitternd ließ er seine Waffen fallen, mit erstaunten Blick auf den Waldläufer, der die Waffe geworfen hatte. Ubûmaks Mund klaffte aus, als wollte er etwas rufen, dann sank er tot zu Boden.
Ungefähr eine Meile vom Kampfplatz entfernt ein wenig abseits der Straße
Bald schon hatten Schagrat und sein Begleiter den Schauplatzes des Gemetzels weit hinter sich gelassen. Auch die Warge, welche unruhig vom Geruch der Angreifer beruhigten sich wieder. Über dem Wald hing eine bedrückende Stille, kein Laut war zu hören nur das gleichmäßige Atmen der Wölfe.
»Tragisches Ende für unsere Expedition! Feiger Hinterhalt ... Einen offenen Kampf scheuen diese Tarks! Aber wir sind diese Uruks los! Nossak diese Made, ich konnte ihn von Anfang an nicht ausstehen ... «
brach der Wargreiter schließlich das Schweigen, indem er zu dem anderen mit gleichgültiger Stimme sprach. Um ehrlich zu sein bedauerte er es nicht, dass die anderen umgebracht wurden. Er war es Leid Befehle von anderen zu befolgen ... Er hätte eigentlich den Trupp führen sollen! Doch nun konnte er frei entscheiden ... Sein Begleiter war einer der Wargreiter, mit denen er schon oft unterwegs war. Bei solchen Reisen hatte er das Kommando, also konnte er auch nun den Ton angeben. Und wenn sich der andere wiedersetzte ... Schagrat konnte gut mit seiner Waffe umgehen und scheute sich nicht diese einzusetzen.
Doch eigentlich war er ganz zufriewden, dass er nicht alleine war. So konnte er sich mit jemanden unterhalten und musste Grishnakh, seinen Befehlsgeber nicht alleine vom Scheitern der Expedition berichten.
Allmählich verlangsamten die beiden Orks das Tempo. Sie und natürlich auch die Warge haten mit der Mitgtagshitze zu kämpfen, auch wenn der Schatten der Bäume die Sonneneinstrahlung erträglicher machte. Nunm gemähchlich vor sich hinreitend unterhielten sich die beiden Wargeiter noch eine Weile und riefen sich das Geschehene noch einmal in Erinnerung.
Astaldo konnte kaum glauben, was er sah: Gwaenas, der Ungeschickte, hatte doch tatsächlich einen Ork niedergestreckt! Er war so überrascht, dass er auf Gwaenas' Frage nur zögerlich antwortete:
"Einen Moment, du kriegst gleich deine Befehle, Soldat."
Seinen Blick wanderte in mehrere Richtungen und er sah, dass der Kampf vorbei war. Die Orks und Wölfe, die nicht geflohen waren, waren getötet worden. Die Waldläufer vergewisserten sich, dass ihre Feinde tot waren. Die Bogenschützen sammelten ihre Pfeile wieder ein - unter ihnen war auch Meowés, der mit sichtlichem Widerwillen zwei Pfeile aus der Brust eines Orks zog, den er erschossen hatte. Während Astaldo sich noch umschaute, meldete sich Arciryas bei ihm:
"Zwei Wolfreiter und vier von diesen Biestern sind entkommen! Ich bitte um die Erlaubnis, sie zu verfolgen, denn sie haben meinen Kameraden Alcar getötet!"
"Das tut mir leid", erwiderte Astaldo, "aber es wäre aussichtslos, Wolfreiter zu Fuß zu verfolgen - die sind schon weit weg. Nein, wir bleiben erstmal hier und räumen auf! Doch zunächst müssen wir uns um die Verletzten kümmern."
Unter den Waldläufern war nur Alcar getötet worden, drei Männer waren verwundet. Astaldo schickte die Verletzten mit Begleitern zurück nach Osgiliath. Ihnen folgten die Männer, die Alcars Leichnam trugen.
Mit der verbliebenen Truppe machte sich Astaldo ans "Aufräumen". Er erteilte einen Befehl:
"Männer! Sammelt die Kadaver der Feinde und schichtet sie hier vor der Höhle auf einen Haufen!"
Sofort befolgten die Krieger seinen Befehl, wenngleich einige von ihnen die stinkenden Ork- und Wargkadaver nur widerstrebend anfassten. Auch Gwaenas und Meowés fiel dieses "Aufräumen" nicht leicht. Astaldo hatte die Frage, warum die beiden jungen Männer überhaupt hier waren, fürs Erste verdrängt. Stattdessen zählte er die getöteten Feinde: Es waren 31 Orks und sieben Wölfe.
"Ein Erfolg auf der ganzen Linie!" dachte er. "Da haben wir bei minimalen eigenen Verlusten fast einen ganzen feindlichen Trupp ausgelöscht. Wobei wir auch das Glück hatten, dass diese Orks völlig unvorsichtig waren und keine Wache aufgestellt haben. Seltsam, der Späher, der gestern Abend in der Nähe von Osgiliath war, hat sie wohl nicht gewarnt. Na, uns kann es recht sein, wenn die Geschöpfe des Namenlosen dermaßen dumm sind!"
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Astaldo schaute ihn auf seine Frage so komisch an; fast wirkte er überrascht. Doch Gwaenas war in Kampfeslaune und bemerkte es kaum. So nickte er nur zu Astaldos Worten und ging zu den am Boden liegenden Orks, um zu prüfen, ob noch einer dieser elenden Kreaturen lebte.
Gwaenas hatte richtig gesehen; dort in der Nähe eines Baumes bemerkte er, wie eines dieser schrecklichen Viecher - von vielen Pfeilen getroffen - zuckende Bewegungen machte. ' Dir fehlt wohl noch der Gandenstoß!' Entschlossen trat der junge Waldläufer zu der Kreatur und rammte kaltblütig sein Schwert in dessen Leib, drehte es in dessem Leib und erkannte, dass es endlich seinen letzten Atemzug getan hatte.
Gwaenas säuberte gerade sein Schwert als ihm Meowés auffiel, der mit zufriedenem Gesicht zu ihm trat. " Na, bist du ok.? Wir haben Glück gehabt, denke ich! " Dabei sah er, wie sich einige Waldläufer um einen getöteten Kameraden scharrten. Betroffen trat er näher und starrte auf Alcar, den er als netten Kameraden kennen gelernt hatte. Als er in dessen toten Augen schaute, fiel alle Kampeslust und Mut von ihm ab.
'Bei den Valar! Ich hätte an seiner Stelle dort liegen können!' Ein mulmiges Gefühl hielt Gwaenas gefangen. Als Astaldo nun Befehl gab, die Leichen aufzuschichten fühlte er sich so elend, dass er sich beinahe übergeben musste. Seinem Freund ging es nicht anders, denn Meowés sah auch ziemlich weiß im Gesicht aus. 'Astaldo könnte auch mit anfassen, meinst du nicht auch?'raunte er ihm - nur für seine Ohren bestimmt - zu.
Die kleine Schlacht war vorbei. Meowés war sich nicht sicher ob er mit seinen Pfeilen einen Ork getroffen hatte, oder nicht. Er atmete erst einmal durch. Dann kamen schon Befehle.
»Kadaver einsammeln?«, fragte er leise sich selber . Diese dreckigen Viecher einsammeln ... Doch gegen Befehle konnte er sich nicht wiedersetzen und fing mit den anderen Waldläufern Orks einzusammeln.Er Gwaenas und ging zu ihm rüber.
»Ja,er könnte mithelfen! Der denkt wohl er sei der Heerführer. Wir müssen immer die drecksarbeit erledigen« Er fing an einen Ork wegzuräumen. Doch wohin damit. In seiner aufgeregtheit hatte er es vergessen. Er legte ihn ab und schlich zu Astaldo. »Wo sollen wir die Orks verstecken, oder wegräumen, odeer ... Naja, was sollen wir mit ihnen?«, fragte er.
Meowés' Frage riss Astaldo aus seinen Gedanken heraus.
"Ich habe doch gesagt, dass die Kadaver hier auf einen Haufen zu schichten sind!" antwortete der Offizier gereizt. "Geh zur Seite, Junge, ich zeige dir, wie man das macht!"
Astaldo hob den toten Snaga, den Meowés abgelegt hatte, hoch und trug ihn zu dem Haufen. Der Kadaver stank ekelerregend, doch Astaldo ließ sich nichts anmerken, denn er wollte sich vor seinen Untergebenen keine Schwäche anmerken lassen. Dennoch war er erleichtert, als der den Kadaver auf den Haufen abgelegt hatte.
Nachdem die toten Orks und Wölfe allesamt vor der Höhle auf dem Haufen lagen, sagte Astaldo:
"Tarostar, Irimon, macht ein Feuer! Verbrennt den Haufen!"
Die beiden Waldläufer machten sich sogleich daran, ein Feuer zu entzünden. Kurz darauf waren sich erfolgreich und steckten die Kadaver in Brand. Tote Feinde auf einem Haufen zu verbrennen war eine Sitte aus Rohan, die gelegentlich auch in Gondor ausgeübt wurde. Die Waldläufer standen im Halbkreis um das Feuer und sahen zu, wie die Überreste der Orks und Warge verbrannten.
"Auftrag ausgeführt!" sagte Tarostar zu Astaldo. "Allerdings wird der Rauch hoch steigen und kann im Osten wohl auch von feindlichen Spähern gesehen werden."
"Na, und wenn schon!" lachte Astaldo. "Sollen sie den Rauch doch sehen und erschrecken über den Zorn Gondors, der seine Feinde tödlich trifft!" Er unterbrach seine Prahlerei, als sein Blick auf Gwaenas und Meowés fiel, die auch im Halbkreis standen.
Er überlegte, warum die Beiden überhaupt hier waren. "Sie sind mit Irimon gekommen. Warum hat er sie mitgenommen?" Da fiel ihm ein, dass es seine eigene Schuld war. Er selbst hatte vergessen, Irimon zu sagen, dass Gwaenas und Meowés in Osgiliath bleiben sollten.
Für einen Moment war Astaldo, der eben noch stolz geprahlt hatte, peinlich berührt. "Zum Glück ist ihnen nichts passiert. Dennoch werde ich in Osgiliath mal mit ihnen reden."
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Gwaenas staunte nicht schlecht, als Astaldo doch noch mithalf, die Kadaver aufzuhäufen. 'Das hätte ich jetzt aber nicht von ihm gedacht!' raunte er Meowés zu.
Endlich war die schreckliche Arbeit erledigt und Gwaenas entfernte sich ein wenig von den anderen, da ihm nach dieser Arbeit furchtbar schlecht war. Einige Meter abseits atmete er die frische Luft bewusst langsam und in vollen Zügen ein. ' Uh, das war ja schrecklich! Dieser Gestank! Diese Kreaturen sind einfach nur wiederlich!'
Endlich fühlte er sich besser und kam langsam wieder zu den Waldläufern, die den Haufen aus Kadavern in Brand steckten. Gwaenas stand im Halbkreis neben seinem Freund und beobachtete schweigend, wie die Flammen an den Kadavern leckten. Eine tiefe Genugtutung erfüllte ihn: ' So ist es richtig! Dieses ganze Pack gehört verbrannt! '
Astaldos Worte waren auch über das Prasseln der Flammen zu hören und sie waren so richtig nach Gwaenas Geschmack. Flüsternd beugte er sich zu seinem Freund, ohne den Blick von den verzehrenden Flammen zu wenden: " Da sagt unser Möchtegern Heermeister mal etwas Wahres! Weißt du eigemtlich, ob jemand von dieser Brut entkommen ist? Dann würde ich sie nur zu gern verfolgen!"
Als die Arbeit beendet war, wurde das Feuer entzündet. unglaublichwerweise half auch Astaldo mit, von dem man so etwas nie erwartet hätte. Es dauerte ein wenig bis die Kreaturen brannten. Gwaenas fragte ihn etwas er antwortete:
»Ich weiß es nicht. Ich habe keinen entkommen sehen. « Die Flammen griffen nun auf die Rüstung und haut der Orks und Wölfe über, und verbreitete einen widerlichen Gestank in der Luft.
»Ich muss mal luftholen«,meinte er zu seinem Freund. Er entfernte sich wenige Meter vom Feuerplatz und atmete tief durch. ›Ein widerlicher Gestank. Hoffentlich riecht die Kleidung später nicht danach ... ‹. Er ging wieder zurück zu Gwaenas. »Hast du eigentlich einen Ork getroffen?«, fragte er.
Astaldo blickte noch zu Gwaenas und Meowés, die sich etwas abseits des Feuers unterhielten, als er einen Pfiff aus südwestlicher Richtung hörte. Er drehte sich um und sah, dass aus der Richtung von Osgiliath die Waldläufer heranmarschieren, die mittags in der Ruinenstadt geblieben waren. Astaldo hatte den Begleitern der Verwundeten aufgetragen, sie als Ablösung anzufordern. Sie waren direkt in Richtung des Feuers marschiert.
"Ausgezeichnet, die zweite Schicht kommt!" sagte er nun.
Als die Männer herangekommen waren, wandte er sich an sie:
"Kameraden, teilt euch wie die erste Schicht in drei Gruppen auf. Erkundet das Gebiet im Umkreis von zwei Wegstunden um Osgiliath, aber kehrt noch vor Sonnenuntergang zurück. Falls ihr auf Orks trefft, wisst ihr, was zu tun ist!" Er zeigte auf den Haufen, der nun fast herunter gebrannt war.
Astaldo sprach dann wieder zu den Männern, die gekämpft hatten:
"Wir gehen jetzt wieder zurück - und zwar diesmal auf der Straße." Er sah Gwaneas und Meowés immer noch etwas abseits stehen und rief: "Jungs, das gilt auch für euch: Es geht zurück nach Osgiliath! Folgt mir!"
Während sich die Neuankömmlinge verteilten und in nördliche und östliche Richtung weitergingen, führte Astaldo seine Truppe nach Süden zur Straße. Von den Orks und Wargen blieb nur noch Asche übrig, während das Feuer allmählich erlosch.
Der Brandgeruch war so stark, dass Meowés auch aus den Kreis gehen musste, um frische Luft zu schnappen. Bald war er wieder an Gwaenas Seite. " Ja, ich habe einen Ork getötet. Und es war richtig gut! Weißt du, damals hatten mich nämlich Orks gefangen genommen und hätten mich fast getötet, wäre Faramir nicht gekommen und hätte mir geholfen!" Der junge Waldläufer sprach ungewohnt hart und hatte ein gefährliches Glitzern in den Augen, die unverwandt in das Feuer blickten.
Das Feuer brannte langsam herunter und Gwaenas wandte sich an seinen Freund, nachdem sie die ganze Zeit schweigend im Kreis der Waldläufer gestanden hatten. Denn nun nahte die Ablösung aus Osgiliath und Astaldo gab ihnen sogleich Anweisungen. " Mh... warum dürfen wir nicht auch noch bei der Erkundung mitmachen? Der kurze Kampf war doch nicht so anstrengend gewesen! Ich habe noch gar keine Lust nach Osgiliath zurück zu gehen - Was meinst du: Wollen wir uns bei einer der Gruppen anschließen?" flüsterte Gwaenas seinem Freund hastig ins Ohr.
Als hätte Astaldo die Worte dennoch gehört, blickte er zu ihnen und forderte sie auf , ihm nun mit den Kameraden zu folgen. Gwaenas packte beschwörend den Arm seines Freundes. ' Rasch, entscheide dich! Noch könnte es klappen!'
Gwaenas wusste also das er einen Ork getroffen hatte. Er blickte in das immer kleiner werdende Feuer. Hoffentlich lockte das nicht noch Orks an. ›Wer weß, was dieser Abschaum alles Frisst‹, dachte er. Dann fragte Gwaenas wieder etwas, und er antwortete ein wenig besorgt:
»Ich weiß nicht. Also ich habe keine Lust auf Streit und Ärger mit Astaldo oder gar Faramir. Tut mir leid, aber ich mach nicht mit. Geh du doch mit, ich überlege mir eine Ausrede falls irgendwer nachfragt. Oder? Also ich mach es lieber nicht, es ist deine Entscheidung«
Meowés Worte brachten den eifrigen jungen Mann ins grübeln. ' Eigentlich hat er ja recht: die Auseinandersetzung mit Astaldo gestern war wirklich nicht sehr erfreulich für mich gewesen. Und es hatte zu diesem sinnlosen Arbeitseinsatz in den Ställen geführt ... '
Gwaenas seufzte und gestand seinem Freund: " Nein, ich glaub ich lass´ es doch lieber. Alleine geh´ ich sowieso nicht. Und von Faramir will ich wirklich keinen Ärger haben; Astaldo reicht mir völlig!" Dabei verzog er vielsagend sein Gesicht und Meowés schien zu verstehen.
Also beeilten sich die beiden jungen Waldläufer Anschluß an Astaldos Truppe zu bekommen, die Richtung Süden zur Straße ging.