Außerhalb von Dol Amroth 22. Juni 3016 Mittagszeit/früher Nachmittag:
Auch nachdem das Schiff in See gestochen war meinte es das Wetter nach wie vor gut mit ihnen. Dergolad stand mit Fereon an der Reling der Ethâra und blickte über das spiegelnde Wasser. Die beiden Männer kannten sich schon eine ganze Weile und Fereon übernahm immer wieder einmal die Aufsicht über das Training der jüngeren, wenn der Waffenmeister selbst mit etwas anderem beschäftigt war. Im Lauf der Zeit hatte sich so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden Männern entwickelt und sie wussten beide, dass sie sich in jeder Situation aufeinander verlassen konnten. Nur kurz schnitten sie noch einmal ihren weiteren Weg an bevor jeder der beiden, wieder mit Blick auf die sich leicht kräuselnden Wellen, seinen Gedanken nachhing.
Dergolad ging in Gedanken noch einmal das durch, was er mit Imrahil gesprochen hatte. Nur ein leichtes Stirnrunzeln zeigte, dass der Waffenmeister mit irgendetwas nicht zufrieden war. Er hatte kein gutes Gefühl, wenn er an den Weg nach Ithilien dachte. In der letzten Zeit hatten die unguten Nachrichten überwogen und auch die Tatsache, dass er so gut wie nichts von Erchirion oder vielleicht auch Curon zu hören bekommen hatte war etwas, das seine Stimmung nicht gerade hob. Im Moment hoffte er einfach, dass sie ohne größere Probleme ihr Ziel erreichen würden und es den beiden jungen Männern gut ging. Das letzte was Dergolad wollte, war seinem Fürsten mitteilen zu müssen, dass dessen Sohn etwas geschehen war.
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Sie hatten eine ruhige Nacht hinter sich gebracht und im Morgengrauen schälte sich Dergolad aus seinen Decken um ein paar Worte mit dem Kapitän der Anthara zu wechseln, der bereits wieder auf seinem Posten war und die Nachtwache zur Ruhe geschickt hatte. Aufmerksam ließ der Waffenmeister seinen Blick durch die sich gerade erst lichtende Dunkelheit über das glatte Wasser wandern. Wenn nichts dazwischenkam, dann würden sie ihr angestrebtes Ziel rasch erreichen. Nachdem er noch ein paar Worte mit dem Kapitän und dessen Steuermann gewechselt hatte ging er zurück in die Kabine, die er während der Überfahrt gemeinsam mit seinen Kameraden bewohnte.
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Auch diese Nacht an Bord hatten sie ruhig verbracht. Dergolad war noch eine Weile mit dem Kapitän an der Reling gestanden und sie hatten das ferne Leuchten eines Gewitters beobachtet.
Der Waffenmeister war nicht böse gewesen, dass das Unwetter sie nicht erreicht hatte. Er legte keinen besonderen Wert auf Sturm und Regen, wenn er sich auf See oder überhaupt auf einem Schiff befand. So ein Wetter behagte ihm schon an Land nur wenig. Besonders, wenn er unterwegs sein musste.
Der Kapitän hatte die Hoffnung geäußert, dass sie würden sie weiter so gut vorankommen würden bald Pelagir erreichen würden und hatte wissen wollen, ob sie dort an Land gehen würden. Nachdem sie die Mündung des Anduin bereits hinter sich gelassen hatten und einer kurzen Beratung mit seinen Begleitern hatte Dergolad allerdings beschlossen den Anduin noch bis Harlond zu nehmen und erst dort an Land zu gehen. Vermutlich würden sie mit dem Schiff schneller vorankommen, als mit den Pferden. Und die Mündung des großen Flusses hatten sie bereits hinter sich gelassen. Vermutlich würde der Kapitän mit seiner Mutmaßung Recht behalten.
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"